Zürcher Verkehrsbetriebe vor «historischem Fahrplanwechsel»

Zürichs Verkehrsbetriebe VBZ stehen vor dem «grössten Fahrplanwechsel ihrer Geschichte». Ab 14. Dezember verkehren zahlreiche Linien auf anderen Strecken.

Die Fahrgäste der Zürcher Trams müssen sich auf Veränderungen gefasst machen. Am Bahnhofquai läuft zudem ein Jahr gar nichts mehr.
Die so genannten «Trabulini» sollen die Fahrgäste auf die Umstellungen vorbereiten. Der Name der leuchtend farbigen VBZ-Maskottchen ist abgeleitet von «Tram und Bus» – nicht etwa von «Trouble», was allerdings ebenfalls passend wäre.
«Es wird sicher Verwirrung geben», räumte VBZ-Direktor Martin Sturzenegger am Dienstag vor den Medien ein.
Emotionale Reaktionen erwartet
Auch FDP-Stadtrat Michael Baumer bezeichnete die Pläne als «grosse Umstellung». «Das ist mit Emotionen verbunden, das ist uns bewusst.»
Die «Trabulini» machen die Passagiere darauf aufmerksam, dass sich im Tramnetz fast alles ändern wird: Auf den Fahrplanwechsel am 14. Dezember erhöhen die VBZ in den Stosszeiten die Kapazität ins Spitalgebiet Lengg/Balgrist.
So sollen die rund 9000 Mitarbeitenden und 50'000 Patienten pünktlich in den Spitälern ankommen.
Ausbau mit grossen Auswirkungen
Dieser Ausbau hat Auswirkungen auf sieben Tramlinien: Die bisherige Linie 2 fährt etwa nicht mehr zum Bahnhof Tiefenbrunnen, sondern zum Spitalcluster in die Lengg. Auch die Linie 4 verkehrt künftig nicht mehr bis Tiefenbrunnen, sondern nach Rehalp.
Dazu kommt neu eine «Superlinie 5», die das Spitalgebiet Lengg und den Uetlihof mit den Bahnhöfen am linken und rechten Seeufer verbindet. Geplant sind auch Tangential-Verbindungen, die nicht über den Hauptbahnhof führen.
Für diesen Fahrplanwechsel müssen 80 Weichenanlagen umgestellt, 1800 neue Haltestellenschilder produziert und 7500 neue Fahrplanaushänge aufgehängt werden.
Umbauarbeiten am Bahnhofquai
Die komplette Umsetzung aller neuer Linien ist allerdings erst im Dezember 2026 möglich. Denn vorher läuft am Bahnhofquai für ein ganzes Jahr überhaupt nichts. Die denkmalgeschützte Haltestelle beim HB muss behindertengerecht umgebaut werden.
«Das ist sehr aufwändig und sehr komplex», sagte Sturzenegger dazu. Das Areal ist komplett unterhöhlt, die Strasse auf der Seite des Bahnhofs muss ausserdem verschoben werden.
Während der Autoverkehr für die Zeit der Bauarbeiten nicht gestört wird, muss der Trambetrieb aber komplett eingestellt werden.
Zusätzliche Verbindungen wegen Baustelle
Fünf Tramlinien werden in dieser Zeit ihre Strecke ändern. Zudem gibt es mit den Tramlinien 50 und 51 zwei zusätzliche Verbindungen, die eigens wegen der Baustelle geschaffen werden.
Baumer und Sturzenegger empfehlen den Passagieren, sich frühzeitig über ihre Verbindungen zu informieren. Die Fahrplanabfrage ist ab Mitte November aufgeschaltet.