Stadt Zürich

Zürcher Kapo-Kader: Sexistische Witze – Job weg!

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Zürich 15.11.2024 - 10:00

Der Dienstchef des Reinigungsteams der Zürcher Kantonspolizei soll mit sexistischen Witzen aufgefallen sein. Er wurde entlassen. Und nicht nur er.

Kantonspolizei Zürich
Die Kantonspolizei Zürich. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Dienstchef des Reinigungsdienstes der Zürcher Kantonspolizei wurde entlassen.
  • Er soll sich den weiblichen Mitarbeitenden gegenüber sexistisch geäussert haben.

Im Reinigungsdienst der Zürcher Kantonspolizei sind drei Führungskräfte ihrer Kaderfunktion entbunden worden. Gegen sie wurden Untersuchungen wegen möglicher Verletzung der Arbeitspflichten und Verstössen gegen interne Kapo-Richtlinien eingeleitet.

Laut dem «Tages-Anzeiger» soll der Dienstchef mit sexistischen Sprüchen gegen die vorwiegend weiblichen Mitarbeitenden aufgefallen sein. Eine andere Führungskraft habe Druck auf die Mitarbeitenden ausgeübt.

Bei der Staatsanwaltschaft Zürich ist eine Strafanzeige gegen den Dienstchef eingegangen. Diese werde derzeit geprüft, bestätigte die Behörde dem «Tages-Anzeiger».

Sexistische Witze und Hitler-Vergleich

Begonnen hatte die Affäre mit einem Schreiben an die rund 60 Mitarbeitenden des Gebäudereinigungsdienstes der Kapo Zürich. Am 10. Oktober wurden sie darüber informiert, dass ihr Dienstchef seiner Aufgaben entbunden wurde.

batmaid
Der Dienstchef des Reinigungsdienstes der Zürcher Kantonspolizei soll mit sexistischen Sprüchen aufgefallen sein. (Symbolbild) - Keystone

Drei Wochen später folgte ein weiteres Schreiben: Auch gegen den gerade zum Nachfolger ernannten Stellvertreter des Dienstchefs und eine weitere Führungskraft wurden Verfahren eingeleitet.

Zu den Hintergründen ist offiziell bisher nichts bekannt. Recherchen des «Tages-Anzeigers» zeigen jedoch, dass mehrere sexistische Witze Auslöser für die Absetzung des Dienstchefs sein dürften.

So soll er einen Zettel mit der Aufschrift «pünktlich sein oder geil aussehen» in einem Arbeitsraum angebracht haben. Auch habe er eine deutsche Mitarbeiterin scherzhaft mit Hitler verglichen.

Eine Führungskraft wiederum soll in der Folge einen Unterstützerbrief für den entlassen Dienstchef formuliert haben. Wer seinen Job behalten will, habe ihn unterschreiben sollen.

«Keinen Platz bei der Kantonspolizei Zürich»

Während der bisherige Stellvertreter an einen anderen Standort versetzt wird, kam für den Dienstchef und die dritte Führungskraft das Aus. Sie werden «in Zukunft nicht mehr für die Kantonspolizei Zürich tätig» sein, hiess es.

Hast du im Berufsleben schon einmal Sexismus erlebt?

«Wer sich strafrechtlich relevantes Verhalten zuschulden kommen lässt und gegen unsere Werte verstösst, hat keinen Platz bei der Kantonspolizei Zürich.» Dies teilte ein Sprecher dem «Tages-Anzeiger» mit.

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