Zürcher Bahnhofstrasse teurer geworden – hier ists billiger

Während viele vom Lädelisterben sprechen, boomen die besten Einkaufsmeilen der Schweiz. Doch kleinere Städte bleiben zurück.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Leerstandsquote an Top-Einkaufslagen sank im ersten Quartal 2025 auf 1,9 Prozent.
- In Städten wie Zürich, Basel oder Genf sind Ladenflächen kaum mehr verfügbar.
- In kleineren Städten wie St. Gallen und Winterthur bleibt die Lage aber angespannt.
Der Schweizer Detailhandel zeigt an den besten Adressen überraschend starke Zahlen: weniger Leerstände, steigende Mieten. Doch der Boom ist nicht überall zu spüren.
Das zeigt eine neue Erhebung des Immobilienberaters «CBRE». Untersucht wurden 28 Einkaufsmeilen, die über 1500 Läden umfassen. Darüber berichtet unter anderem «CH Media».
Im ersten Quartal 2025 lag die Leerstandsquote schweizweit demnach nur noch bei 1,9 Prozent. Das ist ein Rückgang gegenüber 2,4 Prozent im Vorjahr.
In Zürichs Limmatquai und Genfs Rue du Marché war zum Stichtag kein einziges Ladenlokal mehr frei. Dasselbe gilt für die Basler Freie Strasse und Berns Spitalgasse.
Auch Luzern verzeichnete einen markanten Rückgang der Leerstandsquote: von 3,5 auf 1,8 Prozent.
Teuer, teurer, Bahnhofstrasse
Mit der hohen Nachfrage ziehen die Preise an – vor allem an der Zürcher Bahnhofstrasse. Wer dort an bester Lage 100 Quadratmeter Ladenfläche im Erdgeschoss mieten will, zahlt mittlerweile 11'500 Franken pro Quadratmeter im Jahr. Das sind 500 Franken mehr als 2024.
Auch in Basel stiegen nach der Sanierung der Freien Strasse die Mieten – von 2800 auf 2900 Franken. Das Niveau von 2018 (3500 Franken) ist aber noch nicht erreicht. Neu erfasst wurden zudem die Gerbergasse (1600 Franken) und die Steinenvorstadt (850 Franken).

In anderen Städten bleiben die Preise stabil. Laut «CBRE»-Experte Michael Dressen deutet sich in Zürich und Genf sogar eine Preisobergrenze an. Nach mehreren Jahren mit starken Steigerungen.
Gute Stimmung – mit regionalen Schattenseiten
So positiv das Bild an den grossen Einkaufsmeilen auch ist: In kleineren Städten kämpfen Händler weiterhin mit schwierigen Bedingungen. Besonders deutlich zeigt sich das in St. Gallen, der kleinsten der von «CBRE» untersuchten Städte.
An der Multergasse blieb der Leerstand mit 5,7 Prozent gleich hoch wie im Vorjahr – trotz aktiver Suche nach Nachmietern. Insolvenzen wie jene der Modekette «Esprit» führen oft zu monatelangem Leerstand.

Auch Winterthur verzeichnet einen Anstieg: von 3,1 auf 5,1 Prozent. Und das trotz guter Passantenfrequenz und autofreier Innenstadt.