Wohnungsnot: Kann Basel Vorbild für Zürich sein?

Gegen die Zürcher Wohnungsnot könnte das Wohnschutzgesetz von Basel als Vorbild dienen. Experten sind sich aber uneins über den Lösungsweg.

Das Wichtigste in Kürze
- Von Leerkündigungen sind jährlich tausende Zürcherinnen und Zürcher betroffen.
- In Basel schiebt dem das Wohnschutzgesetz seit 2022 faktisch einen Riegel vor.
- Wäre das Basler Modell auch ein Lösungsansatz für die Zürcher Wohnungsnot?
Durch Leerkündigungen verlieren jedes Jahr rund 30'000 Schweizerinnen und Schweizer ihre Wohnungen. Besonders oft betroffen: die Menschen aus der Stadt Zürich.
Es herrscht Platz- und somit Wohnungsnot. Werden Wohnungen saniert, schiessen die Mieten in die Höhe.

Basel schiebt dem Vorgehen einen Riegel vor. Seit 2022 ist dort das Wohnschutzgesetz in Kraft, das Leerkündigungen faktisch verhindert.
Und: Wer in Basel ein Haus sanieren oder abreissen und neu bauen will, muss dafür bei der Stadt eine Genehmigung einholen. Die Mieten dürfen danach nicht beliebig erhöht werden, sondern sind beschränkt.
Wäre das auch ein Modell für Zürich? Es gibt kritische Stimmen.
«In Basel wird viel zu wenig saniert», nennt HEV-Direktor Markus Meier im «SRF-Club» eine Folge des Gesetzes.

Für FDP-Nationalrat Beat Walti ist die einzige Lösung gegen Wohnungsnot und hohe Mieten aber, mehr zu bauen. Gebe es mehr Angebot, diene das der Nachfrage.
«Markt funktioniert nicht»
SP-Ständerätin Eva Herzog stimmt der Bau-Idee zwar grundsätzlich zu, spricht sich aber für ein genossenschaftliches Vorgehen aus.
«Der Markt funktioniert nicht», sagt sie im «SRF-Club». Trotz zahlreicher Bauprojekte in der Niedrigzinsphase seien die Mieten nämlich letztlich nicht gesunken.

Das Basler Gesetz, das Sanierungen und Mietpreise kontrolliert, greift nur, wenn der Leerstand unter 1,5 Prozent liegt.