«Sehr enttäuscht» – Weil Baum gefällt wurde: Badi-Gäste sauer
Stäfa 23.07.2024 - 10:26
Der Kampf um einen Baum in der Badi von Uetikon am See hat für einige Gäste kein Happy End – und die Gemeinde muss sich einige Kritik anhören.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Strandbad von Uetikon am See ZH wurde am Montagmorgen ein Baum gefällt.
- Badi-Gäste hatten im Vorfeld versucht, die Fällung zu verhindern.
- Die Gemeinde verteidigt die Aktion mit Sicherheitsgründen, da der Baum krank gewesen sei.
Ein alter Baum im Strandbad von Uetikon am See wurde trotz der Anstrengungen einiger Badegäste gefällt.
Die Gäste hatten sich frühmorgens vor dem Baum aufgestellt, um seine Fällung zu verhindern. Doch die Gemeinde beharrte auf ihrer Entscheidung, wie «20 Minuten» berichtet.
Die Stammgäste waren entsetzt über die geplante Fällung des Baumes, der jahrelang Schatten gespendet hatte. Sie sammelten über das Wochenende mehr als 70 Unterschriften. Sie wollten so bei der Gemeinde Einsicht in das Gutachten erwirken, welches die Notwendigkeit der Fällung begründete.
Bemühungen bleiben erfolglos
Franziska O., eine Unterstützerin dieser Aktion, erklärte gegenüber dem Portal: «Wir wollten Akteneinsicht und einen Aufschub für den Baum erwirken. Und bestenfalls, dass er gar nicht gefällt wird.» Trotz der Bemühungen wurde der Baum im Laufe des Vormittags gefällt.
Die Gemeindearbeiter erklärten den Badegästen, dass der Baum krank war und umzukippen drohte. Trotz ihrer Enttäuschung gaben die Badegäste nach und liessen die Arbeiter ihre Arbeit tun.
Kritik an der Kommunikation
Die Badi-Gäste waren enttäuscht über eine vermeintlich mangelnde Kommunikation seitens der Gemeinde. Es habe keine Informationen auf der Gemeinde-Webseite oder im Mitteilungsblatt gegeben. Nur ein Schild in der Badi habe auf die bevorstehende Fällung hingewiesen.
Auch das Timing mitten in der Badesaison stiess bei den Gästen auf Unverständnis. Eine Person wundert sich, warum vergangenes Wochenende der Baum noch frei zugänglich war: «Wenn er wirklich so gefährlich war, unser Baum, hätte man den Bereich doch grossräumig absperren sollen.»
Gemeinde verteidigt sich vehement
Gemeindepräsident Urs Mettler verteidigte gegenüber «20 Minuten» die Entscheidung mit Nachdruck. Sie sei «unumgänglich» gewesen. «Wenn einem kleinen Kind etwas passiert wäre, wären diese Badi-Gäste die ersten gewesen, die gesagt hätten: Ihr hattet es ja gewusst, weshalb habt ihr nichts getan?»