Kilchberg ZH: Biber nagt sich durch Zürcher Pfnüselküste
Pfnüselküste 06.09.2024 - 06:09
In Kilchberg ZH muss ein angeknabberter Weidenbaum ersetzt werden. Ein Experte sieht im Stamm die Nagespuren eines Bibers.
Das Wichtigste in Kürze
- In Kilchberg ZH zerstörte vermutlich ein Biber einen Weidenbaum.
- Letztes Jahr musste in Wädenswil ZH ein kleiner Zwetschgenbaum daran glauben.
- Die Gemeinde hat reagiert und einige Bäume eingezäunt.
An der Pfnüselküste am linken Zürichseeufer hinterlässt wohl ein Biber seine Spuren. In Kilchberg ZH, der teuersten Gemeinde der Schweiz, verursachte der Nager zum ersten Mal einen Schaden. Für einen angeknabberten Baum bedeutet es das Ende. Dies berichtet die «Zürichsee-Zeitung».
«Was ist nur mit diesem Baum passiert?» Das dürfte sich in letzter Zeit so manch ein Besucher der Badewiese Schilfmatt in Kilchberg ZH gefragt haben. Laut der Zeitung gab es bei Spaziergängern auch die Vermutung, dass Vandalen den Baum drangsaliert hatten.
Wie Bilder von Nau.ch zeigen, sieht ein Weidenbaum am Seeufer übel zugerichtet aus. Rund einen Meter über dem Boden hat der Stamm eine Einbuchtung und die Rinde ist weg – wie abgehobelt.
Christof Elmiger von der kantonalen Biberfachstelle entkräftet den zunächst aufgekommenen Verdacht von Vandalenakten. «Das dürfte ein Biber gewesen sein», sagt er gegenüber der Zeitung. «Die Zahnspuren sind sichtbar.»
Der Schaden am Weidenbaum ist so gross, dass er abgeholzt werden muss. «Die Weide wird zu gegebener Zeit ersetzt», so Gemeindeschreiber Patrick Wanger.
Biber zerfrass Zwetschgenbaum in Wädenswil ZH
Auch in anderen Gemeinden an der «Pfnüselküste» markierte der Biber bereits sein Revier. Letztes Jahr machte sich der Nager an einen kleinen Zwetschgenbaum in Wädenswil ZH heran. Der betroffene Baum befand sich auf der Badewiese Meilibach in der Nähe des Ausees. Der Zwetschgenbaum erlitt das gleiche Schicksal wie der Weidenbaum in Kilchberg.
Die Gemeinde Wädenswil hat auf den Biberfrass reagiert. Seither sind mehrere Bäume eingezäunt, damit die Biber mit ihren scharfen Zähnen nicht herankommen. Auch in Kilchberg sind mittlerweile Bäume eingezäunt.
In grosser Häufigkeit kommt der Biber am Zürichsee bislang nicht vor. Am erwähnten Ausee in Wädenswil gibt es das einzige offiziell bekannte Revier. Der Nager lebt seit vier Jahren in dem Gebiet.
Christof Elmiger vermutet aber ein neues Revier in Zürich-Wollishofen. «Bei Biberfachstellen gingen in letzter Zeit mehrere Meldungen aus dem westlichen Seebecken ein», erklärt er.
Wollishofen liegt zwar auf dem Gebiet der Stadt Zürich, grenzt aber unmittelbar an die Gemeinde Kilchberg. Gut möglich also, dass der Biberfrass in Kilchberg in der Gegend kein Einzelfall bleiben wird.