ETH Zürich verteidigt ihre Tierversuche

Die ETH Zürich erklärt ihre Tierversuche öffentlich und stellt sich klar gegen ein Verbot. Die Versuche seien für die Forschung unabdingbar.

Das Wichtigste in Kürze
- Die ETH Zürich informiert mit mehreren Veranstaltungen über ihre Tierversuche.
- Diese seien wichtig für die Forschung etwa in den Neurowissenschaften.
- Ein generelles Verbot von Tierversuchen lehnt die Hochschule ab.
Die ETH Zürich rechtfertigt ihre Tierversuche und lädt an Informationsständen zur Diskussion ein.
Eine erste Standaktion fand am Dienstag statt, eine zweite soll am 14. Juni auf dem Zürcher Züghusplatz folgen.
«Tierversuche sind für zahlreiche Forschungsfragen an der ETH Zürich unverzichtbar», schreibt die ETH in einer Mitteilung.
Ein vollständiges Verbot lehnt die Hochschule ab und verweist auf die Notwendigkeit für den wissenschaftlichen Fortschritt.

Zusätzlich zu den Infoständen veranstaltet die ETH am 21. Juni eine Vortragsreihe zum Thema Neurowissenschaften und Tierversuche. Unter anderem wird dann erklärt, wie Zebrafische im Kampf gegen Hirntumore eingesetzt werden.
3R-Prinzip soll Zahl der Tierversuche senken
2023 kamen 27'990 Tiere in wissenschaftlichen Versuchen an der ETH Zürich zum Einsatz. Geforscht werde mit Mäusen, Ratten, Vögeln und Fischen, aber auch mit Rindern, Schweinen oder Rehen.
Die Hochschule will die Anzahl der Tierversuche jährlich reduzieren und setzt sich für tierschonendere Methoden ein. Einen generellen Verzicht lehnt die ETH jedoch ab. Ein solcher würde die Fortführung vieler Forschungsprojekte schlichtweg unmöglich machen, heisst es.
Grundsätzlich orientiere sich die ETH am sogenannten 3R-Prinzip: ersetzen, reduzieren, verbessern (englisch: replacement, reduction, refinement). «Das 3R-Prinzip soll sicherstellen, dass Tierversuche nur dann umgesetzt werden, wenn sie notwendig sind», schreibt die Hochschule.
2022 hatte sich eine Initiative gegen Tierversuche eingesetzt. Eine entsprechende Volksabstimmung wurde jedoch von den Schweizern mehrheitlich abgelehnt.