«Einfach was drücken»: So ehrlich sind Migros-Kunden an neuer Waage

Seit diesem Jahr muss man bei Coop und Migros angeben, in welcher Verpackung man sein Gemüse kauft. Wie kommt das an? Nau.ch hat in Zollikon ZH nachgefragt.
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Das Wichtigste in Kürze
- Seit diesem Jahr gelten neue Regeln an den Gemüse-Waagen bei Coop und Migros.
- Neu muss man drücken, wie das Gemüse oder die Früchte verpackt sind.
- Nau.ch hat bei der Kundschaft in Zollikon ZH nachgefragt.
Seit dem 1. Januar 2025 gelten in der Früchte- und Gemüseabteilung von Coop und Migros neue Regeln.
Kundinnen und Kunden müssen an der Waage zusätzlich zu der Produktnummer auch angeben, in welcher Verpackung sie einkaufen. Beim Knöpfli gibt es die Optionen unverpackt, Papiersack, Plastiksäckli oder Stoffbeutel.
Grund dafür ist eine neue Verordnung des Bundes, die verlangt, dass das Verpackungsgewicht abgezogen werden kann. So bezahlen Kunden nur das Nettogewicht, also die tatsächliche Frucht oder das Gemüse.
Coop und Migros: Kunden haben sich ans System gewöhnt
Anfänglich sorgte diese Neuerung für Verwirrung unter der Kundschaft. Doch mittlerweile haben sich viele an das neue System gewöhnt.
Sowohl Migros als auch Coop berichten von überwiegend positiven Rückmeldungen ihrer Kundschaft – es gibt aber auch Kritik.
Auf Reddit ärgern sich zahlreiche Kunden über den Zusatz-Aufwand.
Extra-Schritt beim Wägen: «Unnötig»
Nau.ch hat bei den Kunden in Zollikon ZH direkt nachgefragt: Wie kommen sie mit der neuen Waage zurecht?
Margrit sagt: «Zuerst habe ich es gar nicht geschnallt, es hat einfach nicht funktioniert.» Als sie dann an eine andere Maschine gegangen sei, habe sie erst die Säckli-Optionen wahrgenommen.
Auch Ursula verstand zuerst nur Bahnhof: «Wieso muss ich das angeben? Ich habe einfach das Tragemittel dabei, auf welches ich gerade Lust habe.» Schlussendlich sei es aber einfach, eine Taste mehr zum Drücken – «nicht so tragisch», meint sie.
Andere Kundinnen und Kunden sehen den Extra-Schritt beim Gemüsewägen als nervig an. «Es zeugt von der immer mehr werdenden Bürokratie», meint Rebecca. Auch Hans findet es «unnötig».
Kunden sind ehrlich bei Verpackungs-Optionen
Trotz unterschiedlicher Meinungen sind sich die meisten einig in einem Punkt: Sie sind ehrlich bei der Auswahl der Verpackungsoptionen.
Aletta zwinkert: Sie verstehe aber jeden, der nicht ehrlich sei und «einfach was drücken» würde.
So geschieht es offenbar ab und zu. Ein Reddit-User rät: «Einfach immer die schwerste Verpackung anklicken …» So müsse der Kunde dann «2 Gramm weniger Banane zahlen». Denn das Verpackungsgewicht wird beim Preis abgezogen.
Margrit betont: «Ich bin ehrlich. Wenn beschei**en, dann müsste es um grössere Mengen gehen und nicht um Säckli für einen Rappen.» Auch Rebecca sei sehr gewissenhaft bei der Wiegestation, so erziehe sie auch ihre Kinder.
Hans wählt stets die «kein-Säckli-Option», wodurch er der Migros sogar jedes Mal einen Rappen schenkt.