Ferne Planeten enthalten viel weniger Wasser als gedacht

Eine neue Studie der ETH Zürich dämpft Hoffnungen auf ausserirdisches Leben. Denn an der Oberfläche von fernen Planeten gibt es wohl weniger Wasser als gedacht.

An der Oberfläche von Planeten in fernen Sonnensystemen gibt es wohl viel weniger Wasser als bisher vermutet. Das macht die Existenz von sogenannten Wasserwelten sehr viel unwahrscheinlicher – und damit die Suche nach ausserirdischem Leben schwieriger.
Das zeigt eine neue internationale Studie unter Leitung der ETH Zürich, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte.
Bisher gingen Forschende davon aus, dass einige sogenannte Sub-Neptune – Planeten, die grösser als die Erde, aber kleiner als Neptun sind – während ihrer Entstehung besonders viel Wasser ansammeln konnten und heute unter einer wasserstoffreichen Atmosphäre tiefe, globale Ozeane besitzen. Die neue Studie zeigt jedoch, dass dieses Szenario sehr unwahrscheinlich ist.
Chemische Reaktionen machen Wasservorkommen unwahrscheinlich
Grund dafür sind chemische Reaktionen zwischen der Atmosphäre junger Sub-Neptune und dem heissen Magma in ihrem Inneren. Selbst wenn die Planeten zu Beginn viel Eis angesammelt haben, verschwindet der Grossteil des Wassers im Inneren.
Nur wenige Prozent bleiben als H2O an der Oberfläche übrig, so die Forschenden. Frühere Studien hatten diese chemische Kopplung zwischen Atmosphäre und Planeteninnerem nicht berücksichtigt, wie es von der ETH hiess. Von Bedeutung ist dies laut der Hochschule für die Suche nach ausserirdischem Leben. Diese wird dadurch schwieriger, als bisher erhofft.
Denn lebensfreundliche Bedingungen mit genügend flüssigem Wasser an der Oberfläche gibt es den neuen Berechnungen zufolge wahrscheinlich nur auf kleineren Planeten, die wohl erst mit noch besseren Observatorien als dem James-Webb-Weltraumteleskop zu beobachten sein werden. Die Studie wurde im Fachblatt «The Astrophysical Journal Letters» veröffentlicht.