Stadt Zürich

Chef von Energie 360° geht nach Vorwürfen aus Zürcher Politik

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Jörg Wild, CEO des Zürcher Energieunternehmens Energie 360°, tritt per sofort zurück. Grund ist seine Bewerbung bei einem potenziellen Käufer der Firma.

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Der Chef von Energie 360° verlässt das Unternehmen nach Vorwürfen aus der Zürcher Politik. - keystone

Jörg Wild, Chef des Stadtzürcher Gas- und Wärmeversorgers Energie 360°, verlässt das Unternehmen per sofort. Weil er sich bei einem potenziellen Käufer beworben hatte, waren Vorwürfe laut geworden. Auch der Verwaltungsrat sieht die Bewerbung kritisch.

Wild bewarb sich als Geschäftsführer bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ), wie der «Tages-Anzeiger» am Dienstag publik machte. Die Stadt Zürich verhandelt mit den EKZ über einen Verkauf der Aktienmehrheit von Energie 360°.

Wild habe nun selber entschieden das Unternehmen zu verlassen, teilte dieses am Mittwoch mit. «Ein aktiver Rückzug meinerseits liegt im Interesse einer sachlichen Weiterführung des wichtigen Projekts», lässt sich Wild zitieren.

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Stadtrat Michael Baumer (FDP). - keystone

Stadtrat Michael Baumer (FDP) teilt mit, dass der Verwaltungsrat Wilds Bewerbung bei den EKZ für «nicht mit seiner heutigen Funktion vereinbar» halte. Der Verwaltungsrat respektiere Wilds Entscheid und hoffe auf einen «sachlichen Verkaufsprozess».

Linke Parteien forderten im «Tages-Anzeiger» die Entlassung Wilds, sie sahen einen Interessenskonflikt.

Interimslösung und Verkaufsprozess

Gemeinderat Dominik Waser (Grüne) sagte etwa, dass der EKZ-CEO einen möglichst tiefen Verkaufspreis erzielen wolle, der Energie 360°-CEO genau das umgekehrte. Interimsmässig übernimmt der bisherige Stellvertreter Romeo Deplazes den Chefposten. Energie 360° gehört noch zu 96 Prozent der Stadt Zürich.

Nach «umfangreichen Marktabklärungen», «mehreren Gesprächen mit Interessenten» und ersten «unverbindlicher Offerten» entschieden sich EKZ und die Stadt Zürich, «exklusiv» Gespräche über die Übernahme von Energie 360° zu führen, hiess es in einer Medienmitteilung vom 1. Oktober. Die EKZ stehen zu 100 Prozent im Eigentum des Kantons.

Die Stadt Zürich wolle dem Unternehmen nach dem Rückzug aus der Wärmeversorgung auf Stadtgebiet neue Perspektiven öffnen, hiess es damals. Ziel ist es, die mögliche Transaktion bis Ende 2026 abzuschliessen.

SP und Grüne wehrten sich gegen einen Verkauf an die EKZ. Sie beklagten einen «Ausverkauf städtischer Infrastruktur». Ein Verkauf müsste noch vom Stadtparlament abgesegnet werden.

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