SRF-«Eco»-Gesicht Reto Lipp geht in Pension: So war letzte Sendung

SRF-Moderator Reto Lipp tritt ab. Nach 1758 Sendungen hat er sich mit «Eco Talk» verabschiedet.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Reto Lipp moderierte seit 2007 «Eco» und später den «Eco Talk».
- Er bleibt als Moderator für Kongresse und im Podcast «consumcast» aktiv.
Reto Lipp tritt als Wirtschafts-Gesicht von SRF ab. Nach 1758 Sendungen sagte der 65-Jährige am Montag bei «Eco Talk» endgültig «Adieu» und geht in Pension.
Für einmal stand nicht die Wirtschaft im Fokus, sondern seine eigene Laufbahn.
Ein Leben als Dauerkurs in Wirtschaft
Reto Lipps erster Auftritt im Schweizer Fernsehen hatte noch wenig mit Wirtschaft zu tun. 1993 besprach er Bücher, wechselte dann ins Radio und zur Handelszeitung.
2007 dann die Rückkehr zu SRF. Zuerst moderierte er das Magazin «Eco», später das Talkformat «Eco Talk». Rückblickend vergleicht er seine Zeit beim Sender mit einem nie endenden Kurs.
«Jede Woche hatte ich einen neuen Gast, eine neue Firma, ein neues Thema, auf das ich mich konzentrieren musste. Da lernt man ja ständig etwas dazu», sagt er im SRF.
Seine Spezialität war es, komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen. Für diese Arbeit wurde er zum Wirtschaftsjournalisten der Jahre 2011 und 2024 gewählt.
Auch die Gespräche im Team haben Reto Lipp geprägt. «Am meisten fehlen werden mir meine Kolleginnen und Kollegen. Der Austausch in der Wirtschaftsredaktion oder der kleine Plauderplausch an der Kaffeemaschine», sagt er. Auf Sitzungen verzichtet er dagegen gern.
Vom Magazin zum Talk im Zweierteam
Der Wechsel von «Eco» zu «Eco Talk» 2021 brachte einen Bruch in der Arbeitsweise. Statt Magazinbeiträgen stand nun ein einziges Gespräch im Zentrum. Aus einer Redaktion mit rund zehn Personen wurde ein Team zu zweit.
Das bedeutete mehr Verantwortung. Reto Lipp war stärker in Planung, Aufbau und Gästeauswahl eingebunden. Für ihn hatte diese Verschlankung auch positive Seiten, weil er die Sendung näher an seinen eigenen Vorstellungen mitgestalten konnte.
Die Horror-Woche mit der CS
Ein Höhepunkt seiner Karriere war gleichzeitig eine Belastungsprobe. Die Finanzkrise, die Corona-Pandemie und vor allem das Aus der Credit Suisse prägten seinen Alltag. Im März 2023 ging die Grossbank unter, und Lipp war praktisch Dauer-Gast auf dem Sender.
Er moderierte Sondersendungen und trat gleichzeitig als Experte auf. «Ich war nur schnell zum Schlafen und Duschen zu Hause, sonst praktisch immer auf der Redaktion», erinnert er sich im SRF.
Abschied vor der Kamera, Neugier bleibt
In seiner letzten «Eco Talk»-Sendung wechselte Reto Lipp die Seite. Statt Fragen zu stellen, beantwortet er sie. Seine Nachfolgerin Eveline Kobler, führte durch die Sendung und blickte mit ihm auf seine Laufbahn zurück.

Ganz verschwinden wird Lipp nicht. «Du musst dein neues Leben umarmen», habe ihm ein Bekannter geraten.
Moderieren will er weiter, etwa an Kongressen und Events. Auch seinen Podcast «consumcast» führt er fort. «Denn Neugier hält aktiv. Und an Neugier fehlt es mir nicht», sagt er.










