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GC Amicitia Zürich gibt Acht-Tore-Führung aus der Hand

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GC Amicitia Zürich führt gegen Wacker Thun zeitweise mit acht Toren, verliert aber nach einem Einbruch in der zweiten Hälfte am Ende noch mit 32:35.

GC Amicitia Zürich
GC Amicitia Zürich ist der grösste Schweizer Handballverein. Seine Heimspiele trägt er in der Saalsporthalle aus. - Keystone/ Grafik Nau.ch

Wie GC Amicitia Zürich mitteilt, hat das QHL-Team eine bittere und vermeidbare Niederlage kassiert. Nach einem furiosen Start und einer zwischenzeitlichen Acht-Tore-Führung unterlag das junge Team von Trainer Werner Bösch am Ende mit drei Treffern gegen Wacker Thun.

Matchwinner auf Seiten der Berner Oberländer war ausgerechnet Silvan Fürst, der vor der Saison von GC nach Thun gewechselt war und seine ehemaligen Teamkollegen mit einer seiner Torwartleistung zur Verzweiflung brachte.

Traumstart mit Fehlzündung

Die Zürcher erwischten einen nahezu perfekten Start. In den ersten 25 Minuten dominierten sie das Spiel, zeigten kreative Angriffe und eine stabile Abwehr. Der Vorsprung wuchs auf satte acht Tore an, und vieles deutete auf einen souveränen Heimsieg hin.

Doch dieser Eindruck täuschte. «Wir traten heute zu arrogant auf», kritisierte Routinier David Poloz nach der Partie. «Wir glaubten nach 25 Minuten und einem Acht-Tore-Vorsprung, das Spiel sei gelaufen und so verloren wir die nötige Spannung. Da müssen die Jungen noch lernen, dass es bis zum Schluss geht und man nicht einfach das Gefühl haben kann, in der Pause ist es durch.»

Noch vor der Halbzeit kämpfte sich Thun Tor um Tor heran und schöpfte neuen Mut – während Zürich zunehmend den Rhythmus verlor.

Wacker Torwart Fürst wird zum Albtraum für GC

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild komplett. Wacker Thun kam mit frischem Selbstvertrauen aus der Kabine, während GC im Angriff reihenweise an Silvan Fürst scheiterte. Der 20-jährige Torhüter, der aus dem GC Nachwuchs stammt, hielt spektakulär und gab seinen neuen Mitspielern den nötigen Rückhalt.

«In der zweiten Hälfte schiessen wir den gegnerischen Torhüter zum Helden und verlieren dummerweise mit drei Toren», ärgerte sich GC-Trainer Werner Bösch. «Ich hoffe, dass unser junges Team daraus lernt und es nächstes Mal besser macht.» Fürst selbst wurde völlig verdient zum Best Player auf Thuner Seite gewählt – und das ausgerechnet gegen seinen alten Club.

Unerfahren in der Crunchtime

In der entscheidenden Phase der Partie fehlte GC die nötige Abgeklärtheit. Thun nutzte fast jede Unkonzentriertheit der Zürcher gnadenlos aus und drehte das Spiel. «Eine extrem bittere und unnötige Niederlage», bilanzierte Alex Besek, der bei GC zum Best Player gekürt wurde. «Nach einem super Start verlieren wir den Faden, lassen den Gegner wieder rankommen und agieren zu unerfahren in der Crunchtime.»

Diese Unerfahrenheit war am Ende der Knackpunkt. Während Thun clever agierte, lief GC den verlorenen Toren vergeblich hinterher. Fünf Minuten vor Schluss kassierte der Thuner Routinier Ante Gadza eine Zwei-plus-Zwei-Minuten-Strafe. Diese vierminütige Überzahl verloren die jungen Hoppers gleich 3:0, anstatt diesen Vorteil auszuspielen.

GC Amicitia Zürich zeigte über weite Strecken eine starke erste Halbzeit, verlor aber in der zweiten Hälfte den Zugriff und scheiterte immer wieder unnötig. Wacker Thun bewies mehr Erfahrung, mehr Nervenstärke und den längeren Atem. Für GC bleibt die bittere Erkenntnis: In der Quickline Handball League ist kein Spiel vor der Schlusssirene entschieden.

Souveräne Schiedsrichterinnen

Geleitet wurde die Partie von den kuwaitischen Schiedsrichterinnen Maali Alenezi und Dalal Al Naseem, die im Rahmen eines IHF-Förderprogramms aktuell in der Schweiz Spiele der Quickline Handball League pfeifen. Die beiden Unparteiischen überzeugten durch eine souveräne, klare und ruhige Spielleitung und trugen zu einem fairen Verlauf der Partie bei.

Werner Bösch hat nun eine Woche Zeit, das Erlebte zusammen mit dem Team zu verarbeiten und die richtigen Lehren daraus zu ziehen. In einer Woche geht es dann im Auswärtsspiel am Sonntag, 14. September 2025, auswärts gegen Pfadi Winterthur.

Das nächste Heimspiel findet danach am Samstag, 20. September 2025, in der Saalsporthalle statt. Gegner wird dann der Aufsteiger Handball Stäfa sein. Es kommt also in den nächsten beiden Spielen gleich zu zwei Derbies.

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