Stadtrat legt Strategie für Schulraum bis 2035 vor

Der Stadtrat Winterthur reagiert auf das Schülerwachstum mit der Immobilienstrategie Schule 2025 und plant Investitionen von 510 Millionen Franken.

Wie die Stadt Winterthur mitteilt, hat der Stadtrat in Zusammenwirkung mit der Schulpflege Winterthur die Immobilienstrategie Schule 2025 erarbeitet. Diese analysiert den aktuellen und den künftigen Bedarf an Schul- und Betreuungsraum.
Mit konkreten Massnahmen auf verschiedenen Ebenen wird dem stetig steigenden Raumbedarf in den kommenden zehn Jahren Rechnung getragen. Dies wird einerseits mit höheren Investitionen für künftige Schulbauten angegangen, andererseits sollen bestehende Schul- und Betreuungsräume effizienter und multipel genutzt werden.
Winterthurs Schülerzahl steigt weiter
Die Schulraumprognose 2024/25 hat die bisherige Entwicklung des kontinuierlichen Wachstums bestätigt: Bis zum Schuljahr 2034/35 muss gegenüber heute mit einer Zunahme von 947 Schulkindern beziehungsweise 48 zusätzlichen Klassen gerechnet werden.
Die Schüler-Zahlen sind in Winterthur im Vergleich zu anderen Zürcher Gemeinden in den vergangenen zehn Jahren mit 19,2 Prozent überdurchschnittlich gewachsen. Auch in den nächsten zehn Jahren sagt die Prognose ein starkes Wachstum im Vergleich zu anderen Zürcher Gemeinden voraus, jedoch nicht mehr in demselben Tempo.
Der aktuell vorhandene Schul- und Betreuungsraum vermag aufgrund des starken Wachstums der Schüler in der Vergangenheit den Bedarf bereits heute nicht voll abzudecken.
Die weitere Zunahme der Anzahl Schüler sowie die insbesondere stark wachsende Betreuungsnachfrage führen dazu, dass zusätzlicher Schul- und Betreuungsraum mittels Bauprojekten und Mietobjekten anvisiert werden muss.
Priorisierung der Bauprojekte für Schul- und Betreuungsraum
Der Stadtrat hat den dringenden Bedarf an Schul- und Betreuungsraum erkannt und hat im Rahmen der Mittelzuweisung in der städtischen Finanzplanung eine klare Priorisierung zugunsten der Bauprojekte für Schul- und Betreuungsraum beschlossen.
In der Investitionsplanung wurden dafür 510 Millionen Franken für die nächsten zehn Jahre bereitgestellt, was rund der Hälfte der gesamtstädtischen Investitionen im Steuerhaushalt entspricht.
Mit den gesprochenen Mitteln lässt sich eine Vielzahl von Bauprojekten zugunsten des Schul- und Betreuungsraumes in den kommenden Jahren umsetzen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag geleistet, um den Schulraumbedarf der kommenden Jahre zu decken und die notwendigen Sanierungen anzugehen.
Breit abgestützte Massnahmenplanung in der Immobilienstrategie Schule
Das Departement Schule und Sport hat aufgrund der neusten Schulraumprognose und auf einer breit abgestützten Analyse die Immobilienstrategie Schule 2025 erstellt.
Die vorliegende Strategie legt den Fokus auf die ausreichende, rechtzeitige, kostenbewusste und nachhaltige Bereitstellung von Schul- und Betreuungsraum sowie auf dessen Qualität und die Erfüllung der gesamtstädtischen Vorgaben, wie beispielsweise das Klimaziel Netto-Null.
Zur Strategie gehören unter anderem die Entwicklung des Immobilienportfolios nach qualitativen und nachhaltigen Vorgaben, das Eruieren von Verdichtungspotenzialen auf den einzelnen Schulanlagen sowie die Prüfung von möglichen Mietobjekten als Ergänzungen.
Schulpflege beschliesst Analyse für optimierte Raumnutzung
Die Schulraumknappheit soll und kann aber nicht nur mit höheren Investitionsbeiträgen angegangen werden. Es braucht weitere, flankierende Massnahmen bezüglich neuer, kreativer Lösungsansätze bei der Raumnutzung.
Mit Beschluss vom 25. Februar 2025 hat die Schulpflege Winterthur ein Projekt lanciert, das durch die Überprüfung der bestehenden Raumnutzung unter Einbezug von pädagogischen und organisatorischen Ansätzen auf die Nutzungseffizienz wirkt.
Eine Projektgruppe erarbeitet mögliche Lösungsansätze zur Optimierung der Nutzung bestehender Raumkapazitäten. Stichworte dazu sind Mehrfachnutzungen von Schul- und Betreuungslokalitäten, Umnutzung von Spezialräumen oder Ausbau von Wald- und Naturkindergärten sowie Sportmöglichkeiten im Freien.