Gaspreis in Wetzikon passt sich dem Markt an
Wetzikon 03.12.2024 - 14:52
Die Gaspreise in Wetzikon steigen ab 2025. Eine Sonderausschüttung mindert die Belastung, doch steigende Netz- und Marktpreise machen Anpassungen nötig.
Die Gaspreise am Grosshandelsmarkt befinden sich wieder im Aufwärtstrend, teilt die Stadt Wetzikon mit. Treiber sind hauptsächlich die Unsicherheiten in den Nahost- und Ukrainekonflikten. Dämpfend auf den Preisanstieg wirkt sich hingegen die gute Versorgungslage in Europa aus.
Steigende Erdgaspreise an den Grosshandelsmärkten, sinkende Absatzmengen, höhere Kosten für das eigene Netz und die Anpassung der Grundpreise an die aktuellen Gegebenheiten (Technologieanpassung auf Smart-Meter für künftige elektronische Fernauslesung des Gasverbrauchs) führen im Standardmix mit 35 Prozent Biogasanteil zu einer Erhöhung der Gastarife um 0,82 Rappen pro Kilowattstunde.
Sonderausschüttung trotz gestiegener Kosten
Trotz gestiegener Kosten sind die Stadtwerke erneut in der Lage, eine Sonderausschüttung in der Höhe von 1,31 Rappen pro Kilowattstunde aus Ertragsüberschüssen aus früheren Jahren zurückzugeben. Da der Überschuss aus der Energiebeschaffung 2023 allerdings bereits mehrheitlich in den Tarifen 2024 zurückerstattet wurde, ist die Rückgabe im 2025 nicht mehr ganz so hoch.
Die CO2-Abgabe erhöht sich leicht auf 2,161 Rappen pro Kilowattstunde. Der Stadtrat hat die neuen Gastarife am 27. November 2024 genehmigt.
Stadtrat verfolgt Entwicklung am Gasmarkt
Der Stadtrat verfolgt die Marktsituation laufend und ist bei Bedarf bereit, auch unterjährig Tarifanpassungen in beide Richtungen vorzunehmen. Die Volatilität des Gaspreises bleibt weiterhin unverändert hoch.
Getrieben wird dies durch eine unsichere Entwicklung der geopolitischen Lage, den Füllständen der Erdgasspeicher in Europa, dem Einsatz von Gaskraftwerken für die Stromproduktion, den höheren Produktionskosten von Flüssiggas sowie der Wetter- und Wirtschaftslage.
Weiterhin hohe Nachhaltigkeit mit 35 Prozent Biogas im Standardmix
Die Stadtwerke Wetzikon halten weiterhin den Biogasanteil von 35 Prozent im Standardmix auf einem hohem Nachhaltigkeitsniveau. Das Biogas im Standardmix wird aus europäischen Anlagen bezogen.
Die Stadtwerke bemühen sich weiterhin zusammen mit der Gasbranche beziehungsweise übergeordnet mit dem Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten.
Konsultation beim Preisüberwacher
Gesetzeskonform hat der Preisüberwacher die geplante Tarifanpassung vorgängig geprüft und beurteilt. Der Stadtrat hat sich mit der Beurteilung und Empfehlungen vom Preisüberwacher befasst.
Im Hinblick auf die künftigen Herausforderungen und strategischen Entwicklungen in der Gasversorgung weicht der Stadtrat von den Erwartungen des Preisüberwachers ab. Obwohl der Stadtrat Verständnis für den Preisüberwacher hat, sieht er nebst der erneuten Sonderausschüttung von einem weiteren Abbau der Reserven ab.
Eine Erhöhung von Reserven ist auch nicht vorgesehen. Zur vom Preisüberwachter stets angeregten Abschaffung der Abgabe an das Gemeinwesen fehlt die Legitimation, da diese vom Parlament beschlossen wurde.