UHC Uster triumphiert auch im zweiten Saisonderby

Zum Jahresabschluss 2025 schlägt UHC Uster den Kantonsrivalen GC Zürich mit 8:4, holt sechs Punkte aus zwei Spielen und bestätigt die starke Form im Glattal.

Wie der UHC Uster mitteilt, war es der ehemalige Ustermer Timon Stäubli, der kurz vor Ablauf der 50. Spielminute mit seinem Anschlusstreffer zum 4:6 jene Phase einläutete, in der sich die Hoppers nochmals gegen die Niederlage auflehnten und das Heimteam die folgenden Minuten massiv unter Druck setzten.
Die Stadtzürcher zogen bei fünf gegen fünf Feldspielern ein regelrechtes Powerplay auf und deuteten dabei an, welch spielerisches Potenzial eigentlich in diesem Team stecken würde, das derzeit aber trotzdem immer tiefer in den Playoutsumpf sinkt. Mit ein Grund dürfte sein, dass eben am Ende – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – trotz viel Aufwand nichts Zählbares mehr für die Blau-Weissen herausschaute.
Ganz im Gegenteil: Als die Gäste auch noch Goalie Cyril Haldemann gegen einen sechsten Feldspieler eingetauscht hatten, antiziperte Filip Karlsson, einem Raubtier gleich, einen Move seiner Beute in Form von Gegenspieler Mario Kunz genau richtig, luchste ihm den Ball ab und spedierte diesen zum 7:4 ins leere Gehäuse. In der letzten Spielminute tat es ihm dann Kollege Marcel Arnet gleich und besorgte den Endstand von 8:4.
Fehler, Reaktion und Führung im Startdrittel
In der Startphase des ersten Drittels zeigten sich die Zürcher Oberländer gegenüber den Hoppers noch in ziemlich ausgeprägter weihnächtlicher Schenklaune, indem kurz nach der ersten Grosschance der Partie durch Arnet dessen Kollegen Joris Hänseler und Timo Renner innerhalb von nur zehn Sekunden in der eigenen Zone zwei üble Fehlpässe produzierten.
Im ersten Fall setzte der Stadtzürcher Florian Wenk den Ball übers Tor, doch Joël Rüegger liess sich nicht zweimal bitten und brachte die Hoppers in Front, wobei Uster-Keeper Sebastian Kuhn mit den Fingern noch dran war. Die Zürcher Oberländer liessen sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und übernahmen stattdessen das Zepter im Spiel.
Erst lenkte Daniels Jānis Anis ein Zuspiel des Topskorers Johannes Wilhelmssons noch knapp am Tor vorbei, doch keine Minute später stibitzte Noel Hug Hoppers-Akteur Wenk den Ball vom Stock und bestätigte mit dem Ausgleichstreffer sein Image als trotz seiner jungen 17 Jahre bereits kaltblütiger Knipser. Keine zwei Minuten später schloss Anis eine der bekannten Direktpassstafetten der zweiten Linie mit Ausgangspunkt Ted Nivestam und Relaistation Wilhelmsson zur Ustermer 2:1-Führung ab.
Diese hatte bis anderthalb Minuten vor der ersten Pausensirene Bestand, als es GCZ-Tospkorer Tommy Bolin gelang, den Ausgleichstreffer reinzuwürgen, nachdem Loris Murer noch einen ersten Abschlussversuch des Hoppers-Captains Dylan Hasenböhlers hatte blocken und Kuhn den Nachschuss von Sebastian Mathis hatte parieren können. Die Reaktion der Zürcher Oberländer liess allerdings gerade mal 16 Sekunden auf sich warten: Anderegg lief durch und legte auf Wilhelmsson auf, der Haldemann keine Chance liess.
Spektakeldrittel mit Kuhn als Rückhalt
Der mittlere Spielabschnitt entwickelte sich zum Spektakeldrittel, in dem die Ustermer zwar eine Zweiminutenstrafe mehr als die Hoppers zu verzeichnen hatten, allerdings trotzdem auch zwei Treffer mehr als der Gegner fabrizierten.
Einer der Hauptverantwortlichen dafür war UHCU-Keeper Kuhn, der Stadtzürcher Topchancen in Serie zunichtemachte; Hasenböhler, Mathis, Alan Strässle, Rüegger, Tobias Schaffner und Laurin Bernsteiner können ein Liedchen davon singen und Kuhn sich als Belohnung zu Hause eine weitere Hotzsche Best-Player-Wurst in den Keller hängen.
Die Zürcher Oberländer nutzten ihre defensive Rückversicherung, um in der Offensive zu glänzen und auf 6:2 davonzuziehen. Den Auftakt machte ein Treffer in Überzahl, wobei der Stadtzürcher Noah Mühlebach gerade mal eine Sekunde seiner Strafe absitzen musste.
Anderegg spedierte den fälligen Freistoss zentral vor dem GCZ-Torraum direkt in die Maschen, wie er es bereits drei Wochen zuvor im Heimspiel gegen Wiler-Ersigen getan hatte. Nein, trainiere, tue er dies nicht, erklärte Usters 48 nach der Partie.
Entscheidung trotz Strafen und Diskussionen
«Aber die GCZ-Mauer war genauso schlecht gestellt wie damals jene von Wiler.» Für die weiteren beiden Ustermer Treffer zeichneten Albert Koskinen und Yves Klöti verantwortlich.
Eigentlich hätte es zu jenem Zeitpunkt bereits 7:2 stehen sollen, aber ein zweites Tor des UHCU-Finnen fand keine Anerkennung, weil Referee Fabio Walser fälschlicherweise der Meinung gewesen war, dass Koskinen vor Ablauf seiner Zweiminutenstrafe wieder aufs Feld zurückgekehrt war und die Partie wegen zuvieler Spieler auf dem Feld unterbrochen hatte. Eine zweite Strafe gegen Koskinen kurz vor der zweiten Pause nutzte Robin Hostetter zum dritten GCZ-Treffer.
Der Finne wurde dann zu Beginn des Schussdrittels übrigens sage und schreibe noch ein drittes Mal auf die Strafbank geschickt, diesmal aber wieder ohne Folgen. Nachdem dann der Reihe nach Wilhelmsson, Rüegger und Anis (Pfostenschuss) Topchancen liegengelassen hatten, brachte dann eben Stäubli mit dem 4:6 kurzzeitig nochmals Hoffnung in seine Reihen zurück, die dann mit Karlssons Emtpy Netter endgültig verpuffte.
Mit dem Erfolg gegen die Hoppers belegt der UHC Uster vor der Festtagspause mit 21 Punkten den siebten Tabellenrang, mit sieben Zählern Abstand auf den Strich beziehungsweise den neuntplatzierten UHC Alligator Malans.






