Kein Verdacht auf Blaualgenblüte im Rhein bei Diessenhofen

Nau.ch Lokal
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Zürcher Weinland 18.08.2023 - 11:19

Wie die Gemeinde Diessenhofen meldet, kursieren in den sozialen Medien Gerüchte, wonach sich im Rhein bei Diessenhofen eine Blaualgenblüte gebildet haben soll.

Diessenhofen. (Symbolbild) - Keystone

Auf die Gerüchte gibt es keinerlei Hinweise. Blaualgen kommen in praktisch allen Gewässern vor und gehören zum Ökosystem. In der Regel sind Blaualgen harmlos.

Sie befinden sich schwebend im Wasser, auf der Wasseroberfläche oder bewachsen Steine im Gewässer oder am Ufer.

Es handelt sich biologisch – nicht wie der Name vermuten lässt – um Algen, sondern um Bakterien (Cyanobakterien).

Die Hitze begünstigt das Wachstum

Heisse Temperaturen, Trockenheit und eine gewisse Nährstoffkonzentration im Wasser können eine Massenvermehrung begünstigen.

In diesem Fall wird von einer Blaualgenblüte gesprochen. Die mikroskopisch kleinen Algen werden dann für das Auge sichtbar.

So beispielsweise durch eine ungewöhnliche Färbung des Wassers (intensiv grün, grün-blau, braun bis rötlich) oder einer auffälligen Schaumbildung. Flocken-, schlieren- oder teppichartig aufschwimmende Schichten können weitere Anzeichen sein.

Trotz der optischen Ähnlichkeit handelt es sich nicht um eine Gewässerverschmutzung, da die Blaualgen natürlichen Ursprungs sind.

Meistens gefahrlos

Manche Blaualgen können für Mensch und Tier jedoch gesundheitsschädliche Gifte (Cyantoxine) bilden.

Diese stellen wegen der meist tiefen Konzentrationen normalerweise keine Gefahr dar.

Doch bei einer Blaualgenblüte steigen die Konzentrationen im Wasser stark an und können dadurch ein gesundheitsschädliches Level erreichen.

Die Gifte werden beim Absterben der Blaualgen freigesetzt und innerhalb von wenigen Tagen wieder abgebaut.

Fliessende Gewässer sind ungefährlich

Blaualgenblüten kommen vorwiegend in stehenden Gewässern wie Seen, Weihern, beruhigten Stellen in Fliessgewässern oder Pfützen vor.

Sie sind aber nicht in jedem Fall für Verfärbungen, Schlieren und Trübungen im Wasser verantwortlich.

Es gibt auch andere – meist natürliche und harmlose – Ursachen dafür: beispielsweise andere Algen, Kieselalgen, Blütenstaub oder Panzerflagellaten.

Im Verdachtsfall: Gewässer meiden

Im Falle einer giftigen Blaualgenblüte bedürfen Kleinkinder und Hunde besonderen Schutz.

Bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte wird empfohlen, den Gewässerbereich vorsorglich zu meiden.

Das bedeutet vor allem: Nicht schwimmen oder baden, Kinder und Hunde fernhalten sowie das Wasser nicht schlucken oder trinken.

Sauberes Wasser schafft Abhilfe

Wer Kontakt mit Blaualgen hatte, soll sich zeitnah mit sauberem Wasser gründlich waschen; bei Hunden sollte das Fell ausgewaschen werden.

Hunde sollen generell kein trübes oder gefärbtes Wasser trinken – auch nicht aus Pfützen.

Treten Symptome wie Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall oder Lähmungen auf, wird umgehend zum Besuch eines Arztes oder Tierarztes geraten.

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