ABB unter Druck: Kursverluste nach Margenwarnung

ABB-Aktien rutschen nach schwachen Vorgaben des Konkurrenten Schneider Electric ans SMI-Ende – Unsicherheit belastet den gesamten Sektor.

Die ABB-Aktie verzeichnete am 29. April 2025 deutliche Verluste und notierte mit einem Minus von 1,5 Prozent bei 42,74 Franken. Damit lag sie am Ende des Schweizer Leitindex SMI.
Auslöser war eine überraschende Reduktion der Margenvorgaben beim französischen Wettbewerber Schneider Electric. Dieser senkte seine EBITA-Marge für das laufende Jahr auf 18,7 bis 19 Prozent.
Zuvor hatte Schneider Electric noch mit einer Spanne von 19,2 bis 19,5 Prozent gerechnet. Analysten verweisen darauf, dass Schneider Electric die Erwartungen zuletzt selten verfehlte.
Situation schwer einschätzbar
Der Umsatzrückgang im Bereich «Industrial Automation» führte zu einem organischen Wachstum von 7,4 Prozent und blieb damit unter den Prognosen. So berichtet es «Marketscreener».

Börsenexperten zufolge ist aber derzeit schwer einzuschätzen, ob die Margenprobleme bei Schneider Electric unternehmensspezifisch sind. Auszuschliessen ist aber auch nicht, dass die Probleme auf die gesamte Branche der Investitionsgüterhersteller ausstrahlen.
Die Unsicherheit am Markt ist somit hoch, denn Anleger reagieren besonders sensibel auf unklare Aussichten. Entsprechend wurden nicht nur Schneider Electric, sondern auch ABB und weitere Branchentitel mit Kursverlusten abgestraft.
ABB bestätigt Prognose – Aktie bleibt unter Druck
ABB hatte bereits Mitte April die Geschäftszahlen für das erste Quartal präsentiert. Umsatz und Auftragseingang konnten leicht gesteigert werden, die Prognose für das Gesamtjahr 2025 wurde bestätigt.
Dennoch zählt die ABB-Aktie seit Jahresbeginn zu den schwächeren Titeln im SMI. Mit einem Minus von knapp 12 Prozent belegt sie Rang drei von unten.
Nur Logitech und Sonova schneiden noch schlechter ab. Der SMI selbst liegt im gleichen Zeitraum mit rund 4 Prozent im Plus, wie «finanzen.at» berichtet.
Unsicherheiten bleiben
Die Bewertung der ABB-Aktie spiegelt jedoch die Unsicherheit wider.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt aktuell bei 21,97, das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei 2,60.
Analystenschätzungen für das laufende Jahr sehen eine leichte Verbesserung dieser Kennzahlen voraus. So geht es weiter aus der Analyse von «aktien.guide» hervor.
Branchensorgen und Marktentwicklung im Fokus
Die negative Kursreaktion bei ABB und anderen Investitionsgüterherstellern zeigt, wie stark der Sektor auf Branchennachrichten reagiert.
Experten betonen, dass die Börse Unsicherheit scheut. Deshalb nimmt sie oft ganze Branchen in Sippenhaft, wenn ein Marktführer wie Schneider Electric die Erwartungen verfehlt.

Die weitere Entwicklung der ABB-Aktie bleibt eng an die Branchendynamik und die globalen Konjunkturaussichten gekoppelt.
ABB im Sog der Branchennachrichten
Das Unternehmen gerät nach der Margenwarnung von Schneider Electric unter Druck und verzeichnet Kursverluste. Die bestätigten Prognosen und soliden Quartalszahlen reichen derzeit nicht aus, um die Unsicherheit am Markt zu vertreiben.
Experten beobachten die Entwicklung im Investitionsgütersektor genau und erwarten, dass die Branche weiterhin von globalen Trends und Unternehmensmeldungen geprägt bleibt.