Zürich: Wirbel um alte Stromfresser am Theaterspektakel

Trotz Stromknappheit verwendet das Zürcher Theaterspektakel weiterhin Halogenlampen. Künstlerwünsche stehen über den städtischen Energiezielen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Bühnen des Zürcher Theaterspektakels werden nach wie vor mit Halogenlampen beleuchtet.
- Obwohl diese den Stromverbrauch deutlich anheben, bestehen die Künstler darauf.
Die Aussenbeleuchtung des Zürcher Theaterspektakels wird mittlerweile mit LED-Lampen betrieben, doch die Bühnen strahlen mit alter Technik.
70 Prozent der insgesamt 1500 Scheinwerfer seien Halogen oder Entladungslampen, schreibt der «Beobachter».
2024 verbrauchte das Festival 55'000 Kilowattstunden allein für die Veranstaltungstechnik.

Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht etwa 3500 kWh pro Jahr. Eine Summe von 55'000 kWh würde also für 15 bis 16 Jahre Strom für einen solchen Haushalt reichen.
Mehrheit der Künstler will Halogen
Moderne Technik war bei der Ausschreibung nicht erwünscht, heisst es.
Firmen mit LED-Angeboten durften keine Offerte einreichen. Co-Geschäftsleiter Veit Kälin erklärt im «Beobachter», dass die Mehrheit der Künstlerinnen und Künstler Halogen- und Entladungslampen wollen.
Der Grund: Viele Gruppen würden mit beschränkten Mitteln arbeiten und daher nur diese Lichttechnik kennen.
Zürich untergräbt eigene Energieziele
Die Stadt Zürich verfolgt seit 2014 klare ökologische Vorgaben bei Beschaffungen. Doch widerspricht die Licht-Ausschreibung diesen Grundsätzen.
Eine Richtlinie zu Leuchtmitteln gäbe es nicht. Die Beschaffung müsse aber gemäss den ökologischen Anforderungen der Stadt durchgeführt werden.
Trotzdem sind LED-Anbieter ausgeschlossen – obwohl moderne Lichtsysteme deutlich effizienter wären. Ob 2026 mehr LED zum Einsatz kommt, sei offen.
