Stadt Zürich

Zürcher Volkshaus will Rote Kulturtage doch nicht beherbergen

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Das Volkshaus Zürich hat den Mietvertrag mit den Organisatoren der Roten Kulturtage gekündigt. Der Grund sollen zwei geplante Veranstaltungen gewesen seien.

Tausende zogen am Samstag an einer Pro-Palästina-Demonstration durch Zürich.
Tausende zogen am Samstag an einer Pro-Palästina-Demonstration durch Zürich. - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Das Volkshaus Zürich ist vom Mietvertrag mit den Organisatoren der Roten Kulturtage zurückgetreten. Grund dafür sind zwei geplante Veranstaltungen, die gegen die Grundwerte des Hauses verstossen sollen. Das teilte die Volkshausstiftung am Freitag mit.

Eine interne Überprüfung habe ergeben, dass in der Videoinstallation «The One Who Resists» und beim Anlass des «Learning-Palestine»-Kollektivs Gewalt verherrlicht und Gegner entmenschlicht würden. Diese Inhalte widersprächen dem Leitbild des Hauses, das rassistische, antisemitische oder gewaltverherrlichende Veranstaltungen ausschliesse.

Die Stiftung habe die Organisatoren aufgefordert, die beiden Anlässe abzusagen. Da diese der Aufforderung nicht nachgekommen seien, sei der Vertrag am Freitagnachmittag mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden. Die im Volkshaus geplanten Veranstaltungen im Rahmen der «Roten Kulturtage» könnten somit nicht stattfinden.

Kritik an Entscheid

Die Organisatoren der Kulturtage erklärten am Abend in einem Communiqué, sie hätten nicht Stellung nehmen können. Ein Kulturfestival der Arbeiterschaft müsse in der aktuellen Lage den Genozid am palästinensischen Volk thematisieren.

Die Begründung der Volkshaus-Stiftung sei mager. Entgegen den Berichten habe das Volkshaus gegenüber den Veranstaltern keine Rassismus- oder Antisemitismus-Vorwürfe erhoben. Der Entscheid gehe auf Schlagworte zurück. Die kurzfristige Absage trifft den Angaben zufolge elf Programmpunkte im Volkshaus.

Reaktionen und Ausblick

Es sei stossend, wie ein ehemals sozialistischer Kulturort wie das Volkshaus mit den Organisatorinnen und Organisatoren umgehe, liess sich Anna Mangold von der Projektleitung in der Mitteilung zitieren. Rechtliche und politische Schritte würden geprüft.

Unterdessen stehen die Roten Kulturtage in Kontakt mit anderen Veranstaltungsorten. Das «Arbeiter*innenkulturfestival» soll vom 30. Oktober bis 9. November stattfinden. Die Anlässe finden in unterschiedlichen und zeitgeschichtlich relevanten Räumen der Arbeiterbewegung statt.

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