Stadt Zürich

Zürcher SVP-Politiker in Angst: «Kann ich noch aus Haus?»

Redaktion
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Zürich,

«Kann ich mich jetzt noch aus dem Haus getrauen?» Nach Anti-SVP-Schmierereien an Wohnhäusern spricht einer der Betroffenen nun über seine Angst.

SVP
SVP-Exponenten fanden an Weihnachten unerfreuliche Botschaften an ihren Hauseingängen vor. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Unbekannte beschmierten an Weihnachten zwei Wohnhäuser von Zürcher SVP-Politikern.
  • Betroffene sprechen von Einschüchterung und wachsender Angst vor Angriffen.
  • Die SVP fordert harte Konsequenzen und eine klare Verurteilung durch die Stadt.

Unbekannte haben über Weihnachten zwei Wohnhäuser in der Stadt Zürich mit Farbe beschmiert. An Haustüren tauchte unter anderem der Schriftzug «FCK SVP» auf. In beiden Wohnhäusern leben SVP-Politiker.

Betroffen sind gemäss Angaben der Partei der Präsident der SVP Zürich Kreis 3, Stefan Deul, sowie Kantonsrat Lorenz Habicher. Für Stefan Deul geht der Vandalenakt weit über eine Sachbeschädigung hinaus.

Wird politische Gewalt in der Schweiz zu wenig verfolgt?

Gegenüber «Tele Züri» sagte er, es sei «sehr bedenklich», dass Chaoten mittlerweile bis vor die Haustüren von Politikern kämen. «Man fragt sich dann halt schon auch: Kann ich mich jetzt noch aus dem Haus getrauen? Wie sieht es am Abend aus? Muss ich mit weiteren Anschlägen rechnen?», so Deul.

Die Schmierereien ereigneten sich in der Nacht auf den 25. Dezember. Ein Gebäude liegt in Albisrieden, das andere in der Nähe des Triemlispitals. Laut der SVP wurde gezielt vorgegangen: In einem Fall sei sogar der Name des betroffenen Politikers eingefärbt worden.

Nicht der erste Vorfall

Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits im Mai wurde ein SVP-Stand attackiert.

SVP Stand Sirup
Sirup landete auf den Unterlagen des SVP-Standes. - Instagram/@svpzuerich

Im September kam es an der Schwamendinger Chilbi zu massiven Zerstörungen an einem Parteistand.

svp zürich chilbi
Das Festzelt der SVP Stadt Zürich wurde an der Schwamendinger Chilbi komplett verwüstet. - Instagram/@svpzuerich

Nun sieht die SVP eine neue Eskalationsstufe erreicht: Erstmals seien Parteivertreter direkt an ihrem Wohnort Ziel von politisch motiviertem Vandalismus geworden.

In einer Medienmitteilung verurteilt die SVP die Anschläge scharf. Der betroffene Kantonsrat Lorenz Habicher spricht dort von «feigem Einschüchterungsterror».

Er wird wie folgt zitiert: «Wer glaubt, politische Gegner mit Drohungen und Vandalismus mundtot machen zu können, hat in einer Demokratie nichts verloren.«

Auch der Präsident der SVP Kanton Zürich, Domenik Ledergerber, findet deutliche Worte: «Gewalt, Hass und Vandalismus haben keinen Platz in der Politik.» Die SVP fordere nicht nur harte Konsequenzen gegen die Täter, sondern auch eine klare Stellungnahme anderer Parteien.

«Was wird der Stadtrat unternehmen?»

Zusätzlich verlangt die Partei eine unmissverständliche Verurteilung durch die Stadtregierung, namentlich durch Stadtpräsidentin Corine Mauch und Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart. Man dürfe politisch motivierte Straftaten nicht verharmlosen, warnt die SVP.

Auch Stefan Deul fragt gegenüber «Tele Züri» direkt: «Was wird der Stadtrat unternehmen?» Der von den Schmierereien direkt betroffene SVP-Politiker erinnert daran, dass im Januar der Wahlkampf beginnt. «Es kann nicht sein, dass wir dann mit weiterem Vandalismus rechnen müssen.»

Die Stadtpolizei Zürich bestätigte auf Anfrage von «Tele Züri», dass Anzeigen eingegangen sind. Zu Details äusserte sie sich nicht. Die Ermittlungen laufen. Eine Anfrage an den Zürcher Stadtrat blieb bislang unbeantwortet.

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