Stadt Zürich

Zürcher Quartier rutscht – Stadt muss blechen

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Zürich 30.12.2024 - 13:10

Seit Jahren bewegt sich der Boden in Mittelleimbach ZH. Die Stadt plant nun eine Neuvermessung von 240 Grundstücken, um Ungenauigkeiten zu beheben.

Leimbachquartier
Im Zürcher Leimbachquartier bewegt sich der Boden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Mittelleimbach ZH rutscht der Hang seit Langem jedes Jahr etwas weiter nach unten.
  • Nun müssen 240 Grundstücke neu vermessen werden, deren Grenzpunkte nicht mehr stimmen.
  • Eine Gefahr wie in Brienz GR besteht laut Experten aber nicht.

In Mittelleimbach am Rand der Stadt Zürich rutscht der Boden seit Jahren Stück für Stück ab. Jährlich geht es um wenige Millimeter bis einen Zentimeter nach unten.

Die Folge sind nicht nur vereinzelte Risse in Hauswänden. Auch in der amtlichen Vermessung kommt es inzwischen zu erheblichen Ungenauigkeiten.

Leica
Wegen des abrutschenden Hanges müssen nun 240 Grundstücke neu vermessen werden. - Keystone

Die Abweichungen sind laut Stadtgeometer Bastien Graeff von Geomatik + Vermessung Zürich beträchtlich. Sie «betragen mittlerweile bis zu 23 Zentimeter», sagt er dem «Tagesanzeiger». Der Toleranzwert für Grenzpunkte liegt bei 3,5 Zentimetern.

Stadt wird 240 Grundstücke neu vermessen

Um die Genauigkeit wiederherzustellen, plant die Stadt eine aufwendige Neuvermessung. Ab kommendem Frühling werden rund 240 Grundstücke und 1900 Grenzpunkte in Mittelleimbach neu vermessen.

Zürich Boden Erdrutsch
In Leimbach ZH rutscht der Hang jährlich um rund einen Zentimeter ab. - Open Street Map

Und das kostet für die Stadt Zürich richtig Geld! Die Kosten für diese Massnahme belaufen sich auf 200'000 Franken.

Doch der Schritt sei wichtig, sagt Graeff: «Die genaue Vermessung ist entscheidend für die Sicherheit der Grundstücksgrenzen und damit des Grundeigentums.»

Experten sehen keine Gefahr wie in Brienz GR

Die Bodenbewegungen in Mittelleimbach haben geologische Ursachen. Lehmiges Material rutscht auf dem tonigen Boden langsam nach unten.

Insgesamt sind rund 20 Millionen Kubikmeter in Bewegung. Seit den 1970er-Jahren wird der Hang deshalb überwacht.

Lebst du in einem geologisch gefährdeten Gebiet?

Trotz der Bodenbewegungen sehen Experten keinen Grund zur Beunruhigung. Die Gefahrenkarte des Kantons Zürich stuft die Bodenverschiebungen als «von schwacher Intensität» ein. Dies berichtet der «Tagesanzeiger».

Eine Gefährdung wie in Brienz GR, wo die Bewohner kürzlich sogar evakuiert werden mussten, bestehe nicht, sagt Stadtgeometer Graeff.

Dort rutscht der Hang um bis zu 30 Zentimeter pro Tag ab. Zu dem einen Zentimeter jährlich in Zürich ist das kein Vergleich.

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