Zürcher Gericht verurteilt 40-Jährigen nach rassistischen Sprüchen

Keystone-SDA
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Hinwil 08.07.2024 - 11:25

Ein Mann wurde wegen rassistischer Beleidigungen zu einer Freiheitsstrafe von 13 Monaten verurteilt.

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Das Bezirksgericht in Hinwil ZH. (Symbolbild) - keystone

Das Bezirksgericht Hinwil ZH hat einen 40-Jährigen wegen Drohung, Beschimpfung und Diskriminierung verurteilt. Die Freiheitsstrafe von 13 Monaten wird zugunsten einer stationären Massnahme aufgeschoben.

Das Gericht folgte damit der Ansicht der Staatsanwaltschaft und des psychiatrischen Gutachters, wie aus dem am Montag verschickten Urteil hervorgeht. Demnach leidet der Beschuldigte an einer Persönlichkeitsstörung und möglicherweise an Schizophrenie.

Die Richter gingen mit einer Freiheitsstrafe von 13 Monaten noch leicht über das geforderte Strafmass von 12 Monaten hinaus. Dies, obwohl sie den Beschuldigten von einer Drohung freisprachen. Weiter verurteilten sie den Schweizer zu einer Geldstrafe von 140 mal 30 Franken. Diese soll er bezahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Vorwürfe gegen den Angeklagten

Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, auf einem Sportplatz zwei dunkelhäutige Jugendliche beschimpft, bedroht und rassistisch beleidigt zu haben. So habe er einem gesagt, als «Neger» solle dieser zurück nach Afrika.

Danach habe er mit einem Hammer gegen einen Zaun geschlagen und wüste Beschimpfungen ausgestossen. Dem zweiten Jugendlichen hat er gemäss Anklage zugerufen, dass er noch nie «einen Schwarzen in einer deutschen Kleidermarke» gesehen habe. Der Jugendliche trug eine Adidas-Trainerjacke. Zudem soll der Beschuldigte vor ihm den Hitlergruss gezeigt haben.

Vor Gericht behauptete der 40-Jährige letzte Woche, dass die Jugendlichen ihn bedroht hätten. Er habe sie lediglich zurechtgewiesen, weil sie über «seinen» Basketballplatz gelaufen seien.

Beschuldigter verpasste grössten Teil des Prozesses

Am Prozess bezeichnete sich der Beschuldigte als unbescholtenen, hart arbeitenden «08/15-Bürger». Er verwies auf dunkelhäutige Menschen in seiner Familie, um zu zeigen, dass er kein Rassist sei. Seine Cousine habe einen Mann aus Afrika geheiratet, sagte er. Kein Mann um die 40 würde zudem das Wort «Neger» benutzen.

Dass er psychische Probleme habe, wies der Beschuldigte zurück. Mit dem Gutachter wollte er nicht reden, weil dieser als Deutscher die Frechheit gehabt habe, mit einem Schweizer über den Nationalsozialismus zu reden.

Den grössten Teil des eintägigen Prozesses verpasste der Beschuldigte. Der Staatsanwältin, die er als «diese junge Frau» bezeichnete, wollte er nicht zuhören; danach zog er es vor, ins Gefängnis zurückzukehren.

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