Zürcher Flugschulen-Leiter sieht vor Gericht keine Schuld bei sich

Ein Flugschulleiter aus dem Zürcher Oberland erklärte vor Gericht, warum er die defekte Tankanzeige eines Kleinflugzeugs nicht reparieren liess.

Der 63-jährige Leiter einer Flugschule im Zürcher Oberland hat am Freitag vor Gericht erklärt, weshalb er die defekte Tankanzeige an einem Kleinflugzeug nicht reparieren liess. Für die «Jodel D117» aus dem Jahr 1957 fehlten die Ersatzteile. Es habe aber einen sicheren Plan B gegeben.
«Ich habe alle Mitarbeiter per E-Mail über den Defekt informiert», sagte der gelernte Pilot bei der Befragung. «Der Tank musste von allen Piloten als leer betrachtet werden, bis man selber tankte.»
Tank und Füllstand seien bei der «Jodel D117» von aussen gut einsehbar. «Alle Fluglehrer haben quittiert, dass sie das Mail gelesen haben und somit vor dem Start selber in den Tank schauen». Er habe sich nichts zu schulden kommen lassen.
Folgen des fahrlässigen Handelns
Im November 2019 zeigte sich, dass der Plan B doch nicht bei allen funktionierte. Ein damals 39-jähriger Fluglehrer und sein 31-jähriger Schüler mussten auf einer Wiese bei Gossau notlanden.
Der Fluglehrer erlitt ein Schleudertrauma, die «Jodel D117» wurde beschädigt. Sie ist heute nicht mehr in Betrieb.
Der Beschuldigte habe eine Gefahr für den öffentlichen Verkehr und für Leib und Leben geschaffen, schreibt die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage. Sie fordert eine Verurteilung wegen fahrlässiger Störung des öffentlichen Verkehrs und fahrlässiger Körperverletzung.
Strafanforderungen der Staatsanwaltschaft
Dafür solle der 63-Jährige mit einer bedingten Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 110 Franken verurteilt werden, bei einer Probezeit von zwei Jahren. Dazu soll eine Busse von 2000 Franken kommen.
Das Bezirksgericht Pfäffikon will das Urteil noch am Freitag eröffnen.