Winterthur will Abwärme des privaten Rechenzentrums anzapfen

Keystone-SDA Regional
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Winterthur Stadt 29.10.2024 - 13:26

Die Stadt Winterthur hat einen innovativen Plan zur Nutzung der ungenutzten Abwärme aus privaten Rechenzentren.

Abwärme
Die Abwärme des privaten Rechenzentrums des US-Unternehmens Vantage bleibt bislang ungenutzt – das soll sich ändern. Die Stadt Winterthur plant, künftig Wohnungen mit dieser überschüssigen Wärme zu beheizen. - KEYSTONE/Christian Beutler

Die Stadt Winterthur will die Abwärme des privaten Rechenzentrums in Hegi anzapfen, die derzeit ungenutzt in die Umgebung verpufft. Dies sieht der Masterplan für Wärmenetze vor, den der Stadtrat am Dienstag publizierte. Um die Abwärme des Rechenzentrums nutzen zu können, muss diese allerdings noch von 24 Grad Celsius auf 70 Grad erwärmt werden.

Dies soll mit Wärmepumpen passieren, wie der Stadtrat mitteilte. Um die Wärme in die Wohnungen zu bringen, ist zudem ein Ausbau des Wärmenetzes nötig. Die Pläne enthalten gemäss Stadtrat aber noch viele Ungewissheiten.

Zahlreiche Unklarheiten im Masterplan

Unter anderem beruht die Abwärme-Menge auf Schätzungen. Es könne zudem von der Betreiberin des Rechenzentrums nicht garantiert werden, dass die Wärme immer in dieser Menge produziert wird. Wann die Computer-Abwärme erstmals Wohnungen heizt, ist deshalb offen.

Datencenter sind gigantische Strom-Fresser. Die Rechenzentren, die in der Schweiz bereits gebaut wurden, verbrauchen zusammen etwa 2,1 Milliarden Kilowattstunden. Das neue Rechenzentrum in Winterthur-Hegi beispielsweise benötigt alleine halb so viel Strom wie die ganze Stadt mit ihren über 120'000 Einwohnenden zusammen.

Abwärme als «Nebenprodukt» der Datenspeicherung

Dieses Datenzentrum gehört dem US-Unternehmen Vantage, wobei nicht ganz klar ist, welche Unternehmen dort ihre Daten speichern. «Nebenprodukt» der Datenspeicherung ist viel Abwärme, die derzeit noch mit 24 Grad Celsius in die Umgebung gepustet wird.

Die Abwärme von Rechenzentren war auch bereits Thema im Zürcher Kantonsrat. Eine Parlamentsmehrheit überwies vor zwei Jahren einen Vorstoss, der forderte, dass Rechenzentren dazu verpflichtet werden sollen, ihre Abwärme für Wärmeverbünde zur Verfügung zu stellen.

Kantonsrat lehnt Verpflichtung ab

Der Regierungsrat lehnte eine solche Verpflichtung jedoch ab. Es sei wichtiger, bei den Rechenzentren die Effizienz zu steigern.

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