Winterthur: Farbtupfer in der Gastronomieszene verschwindet

Am Freitag schloss das Winterthurer Restaurant «Strauss» seine Pforten. Die Kosten für das Lokal liessen sich schlicht nicht mehr decken.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Gastrolokal «Strauss» in Winterthur musste schliessen.
- Der Grund sind sinkende Einnahmen und steigende Kosten.
- Vonseiten der Betreiberin kommen Vorwürfe an die Stadt.
Geschäftsführerin Tuba Özdemir und ihr Team beenden den Betrieb des Restaurants «Strauss» in Winterthur. Am Freitag öffnete das Lokal ein letztes Mal, wie die «Winterthurer Zeitung» berichtet.
Grund für die Schliessung sind zu tiefe Umsätze in Kombination mit steigenden Betriebs- und Energiekosten sowie wachsenden Pachtzinsen.
Özdemir hatte das Lokal 2020 übernommen, kurz vor dem ersten Corona-Lockdown. Trotz Marketingmassnahmen, Events und Konzeptanpassungen blieben die Gästezahlen auch nach der Pandemie zu niedrig.
Parallel verteuerten sich etwa die Nahrungsmittel und Personalkosten. Allein die Stromkosten beliefen sich laut Özdemir auf rund 10'000 Franken pro Monat.
Geschäftsführerin macht Stadt Vorwürfe
Das «Strauss» ist im Besitz der Stadt Winterthur. Aufgrund der steigenden Kosten suchte Özdemir den Kontakt zur Stadt.
Dies jedoch «ohne Erfolg», wie sie gemäss «Winterthurer Zeitung» erklärt. Das Ziel war, sich «an einen Tisch zu setzen, Lösungen zu suchen, ein Entgegenkommen zu erwirken».
Enttäuscht sagt sie: «Ich fühle mich im Stich gelassen.»
Als Beleg dafür nennt sie ein Projekt, welches sich durch Baulärm vermutlich zusätzlich negativ auf die Gästezahlen ausgewirkt hätte. Davon habe sie erst aus den Medien erfahren.
Gleichzeitig räumt die Gastronomin auch ein, dass man selbst «natürlich» auch Fehler gemacht habe. Misswirtschaft könne man dem Betrieb jedoch nicht vorwerfen, so Özdemir.