Rottweiler-Attacke in Adlikon ZH: Bub (5) traut sich nicht mehr raus
Zürcher Weinland 05.12.2024 - 13:59
Im Oktober griff ein Rottweiler in Adlikon ZH einen Buben (5) an. Nun berichtet sein Vater, dass sich sein Sohn seither nicht mehr alleine nach draussen traut.
Das Wichtigste in Kürze
- In Adlikon ZH wurde im Oktober eine Familie von einem Hund angefallen.
- Ein fünfjähriger Junge wurde dabei schwer verletzt, musste mehrfach operiert werden.
- Nun erzählt der Vater, sein Sohn habe Angst, nach draussen zu gehen.
In Adlikon ZH kam es im Oktober zu einer Hunde-Attacke. Der Rottweiler «Buddy» entwischte seinen Besitzern aus der Wohnung und rannte nach draussen.
Dort attackierte er eine Familie, die gerade vom Einkaufen kam. Familienvater Ibrahim Alhamadeh berichtet der «Rundschau» nun, wie es zum Angriff gekommen ist. Und wie schlecht es der Familie seither geht.
Zuerst habe der Hund seine Tochter angegriffen. Er habe sie in die Hand gebissen, später dann noch in den Fuss, erzählt der Familienvater am Ort des Geschehens.
Rottweiler verletzt Fünfjährigen schwer
Auch seine Frau wurde gebissen und verletzt. Dann habe sich der Rottweiler seinem fünfjährigen Sohn zugewandt.
Die ganze Familie sei vom Hund auf den Rasenplatz geschleift worden. 30 Minuten lang hätten sie versucht, das Tier abzuwehren – ohne Erfolg. Auch die herbeieilenden Hundehalter konnten die Attacke nicht unterbinden.
Gebrochener Knochen, hoher Blutverlust
Am schlimmsten wird Alhamadehs Sohn (5) vom Rottweiler zugerichtet. Die Haut an seinem linken Handgelenk sei komplett weg gewesen, erzählt der Familienvater. Sein Sohn habe sehr stark geblutet.
Der Hund habe ihm zudem einen Knochen gebrochen. Die Verletzungen sind so schwer, dass der fünfjährige Bub im Kinderspital in Zürich operiert werden muss.
Der Vater kann nicht verstehen, wieso es in der Schweiz keine Hunde-Gesetze auf Bundesebene gebe. Es sei zwingend notwendig, dass gewisse Hunde überall einen Maulkorb tragen würden.
Familie traumatisiert
Obwohl seit der Attacke mehrere Wochen vergangen sind und der Hund eingeschläfert wurde, ist die ganze Familie traumatisiert. Seine Frau brauche Medikamente, um durch den Tag zu kommen. Und seine Tochter habe seit der Hunde-Attacke Angst, allein in die Schule zu gehen.
Am schlimmsten sei die Situation aber für seinen kleinen Sohn. Dieser habe jetzt immer Angst, wolle nicht mal mehr rausgehen, um zu spielen. Denn der Bub weiss: Dort unten hat ihn ein Hund gebissen.
Wegen seiner psychisch belasteten Familie könne der Vater nicht mehr zur Arbeit gehen. Die Frau und Kinder würden seine Hilfe benötigen, obwohl ihn das Erlebte selber belaste. «Mir geht es selbst nicht gut», erklärt Ibrahim Alhamadeh. «Aber ich muss für meine Familie stark sein.»