Paar im Porsche wartet an Zürcher Ampel – Frau wirft Steinbrocken

Ein Ehepaar kam in Zürich mit einem Schrecken davon. Beim Stopp vor einem Lichtsignal schmiss eine Fussgängerin einen Stein gegen den Porsche der beiden.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Passantin warf in der Stadt Zürich einen Stein in die Windschutzscheibe eines Autos.
- Sofort sprang der Fahrer aus dem Auto und hielt die Frau fest.
- Die Stadtpolizei Zürich äussert sich zur aktuellen Sicherheitslage.
Das Paar von der Zürcher Goldküste steckte wie fast jeden Morgen auf dem Zürcher Utoquai im Stau. Kurz vor dem Lichtsignal beim Opernhaus gegen halb zehn Uhr passierte es:
«Ich sah, wie eine Frau verwirrt auf dem Trottoir auf- und abging. Gerade als wir weiterfuhren, hob sie einen Steinbrocken auf und warf ihn in Richtung unserer Autofenster.» Dies berichtet Diana Jones*, die am besagten Mittwoch Ende Februar als Beifahrerin im Porsche sass.
«In dem Moment konnten wir aber weiterfahren. Dadurch flog der Stein am Fenster vorbei und schlug in die Windschutzscheibe ein», sagt die 30-Jährige. Sie und ihr Mann hätten grosses Glück gehabt.
Fahrer von Porsche: «Das kann tödlich sein»
«Trifft ein solcher Brocken jemanden am Kopf, kann das tödlich sein», sagt Ehemann Jerry Jones*.
Im Fonds des Porsches fuhr zudem ihr Malteser mit. Manchmal kurbelten sie für den Hund die Autoscheiben herunter, so der 40-Jährige. So könne der Hund seinen Kopf herausstrecken. «Zum Glück waren die Fenster auf dieser Fahrt zu.»
Der Steinwerferin wollte der Fahrer des Porsches sofort das Handwerk legen. «Ich sprang aus dem Auto und hielt sie fest», sagt er.
Zierliche Frau mit Zipfelmütze
Sofort alarmierte Jerry Jones die Polizei. Diese habe die Täterin auf dem Sechseläutenplatz festgenommen, so Jones. Seine Frau habe derweil einen Passanten gebeten, das Auto an den Strassenrand zu steuern.
Die Steinwerferin habe sich ruhig verhalten, bis die Polizei gekommen sei, sagt Jerry Jones. Äusserlich machte die Frau einen harmlosen Eindruck, wie ein Video zeigt, das Nau.ch vorliegt.
Zu sehen ist eine zierliche Frau mit Zipfelmütze und Sonnenbrille. Seltsam mutet an, dass sie eine Baustellenlampe in der Hand hielt.
Die Stadtpolizei Zürich bestätigt die Tat. Die Frau habe sich zu diesem Zeitpunkt in einer psychischen Ausnahmesituation befunden, sagt Mediensprecher Marc Surber.
«Sie wurde im Anschluss an die polizeiliche Intervention in medizinische Obhut übergeben», sagt Surber. Aus Gründen des Persönlichkeits- und Datenschutzes macht die Polizei keine weiteren Angaben.
«Hoffen, dass sie Hilfe bekommt»
Das Paar zeigt sich schockiert. Jerry Jones stammt ursprünglich aus London. «Ich hätte nicht damit gerechnet, dass eine fremde Person mitten in Zürich einen Stein nach uns wirft.»
Dennoch verurteilt das Paar die Frau nicht. «Wir hoffen, sie bekommt die nötige Hilfe», sagt Jerry.
Menschen werden in Zürich mitten im Alltag Opfer von Gewalt – solche Taten scheinen sich zu häufen. Wenige Tage nach dem Steinwurf-Vorfall stach ein Mann in einem Laden an der Europaallee auf einen Kunden ein.

Für grosses Entsetzen sorgte im Oktober 2024 die Messerattacke in Oerlikon. Ein Chinese verletzte drei Buben, die auf dem Weg in die Kita waren. Zuvor hatte er einen wirren Post über sexuelle Fantasien und unerwiderte Liebe abgesetzt.
Aktuelle Sicherheitslage in Zürich
Wie sicher sind Passantinnen und Passanten in Zürich? «Es gibt aktuell weder objektive noch subjektive Hinweise auf eine Verschlechterung der Sicherheitslage», sagt Marc Surber von der Stadtpolizei Zürich.
Die Stadtpolizei beurteilt laut Surber die Sicherheitslage laufend und disponiert ihre Mittel entsprechend. Dabei stünden sie im stetigen Austausch mit dem Nachrichtendienst des Bundes und mit Partnerorganisationen.
Auch verweist Surber auf die Bevölkerungsumfrage aus dem Jahr 2024. Dieser zufolge fühlt sich der grösste Teil der Stadtbevölkerung sicher oder sehr sicher.
* Name von der Redaktion geändert.