Migros baut ihr Rabattsystem um und setzt stärker auf Tiefpreise

Migros reduziert die Zahl der Aktionen und steuert sie zentral, verspricht jedoch stabile Preise dank zusätzlicher Dauertiefpreise.

Die Migros ordnet sich grundlegend neu und strafft interne Abläufe deutlich.
Laut «bluewin» werden alle Rabattaktionen künftig von Zürich aus statt durch die Regionalgenossenschaften koordiniert. Die Zahl der schweizweiten Aktionen sinkt damit von rund 4000 auf 400 Kampagnen pro Jahr.
Nach Angaben von «bluewin» will der Konzern so Effizienzgewinne und bessere Einkaufskonditionen bei Lieferanten erzielen. Für Kunden soll sich die Situation an der Regalfront jedoch kaum ändern.
Zentrale Steuerung der Migros-Aktionen
Ein Kernstück des Umbaus ist die Migros Supermarkt AG, die seit Januar 2024 tätig ist. Sie soll Prozesse vereinheitlichen und den Einfluss der Regionalgenossenschaften im Tagesgeschäft verringern, heisst es bei «bluewin».
Die neue Einheit setzt eine Konzernstrategie um, die konsequent auf das Supermarktgeschäft fokussiert. Laut einer Medienmitteilung von der Migros werden verlustreiche oder nicht passende Sparten verkauft, um Geld für Filialnetz und Preise freizumachen.

Die Migros investiert nach eigenen Angaben 2,5 Milliarden Franken in Preissenkungen und moderne Standorte. In diesem und im kommenden Jahr sollen Preise von über 1000 Alltagsprodukten auf Discount-Niveau sinken.
Weniger Aktionen, mehr Tiefpreisstrategie
Parallel zum Abbau der Aktionsflut verschlankt die Migros das Sortiment spürbar. «Bluewin» berichtet von rund 1000 wegfallenden Artikeln, darunter auch einzelne M-Budget-Produkte.
Als Beispiel nennt das Portal gemahlene Haselnüsse, bei denen die 400-Gramm-Packung verschwindet und nur saisonal erhältlich bleibt. Die Lücken im Sortiment sollen durch klarere Preisprofile und zusätzliche Tiefpreisangebote gefüllt werden.
Laut der Migros sind bereits mehr als 60 Früchte- und Gemüseartikel als Tiefpreis markiert, abhängig von der Filialgrösse. Zudem folgten weit über 1000 weitere, dauerhaft günstigere Produkte für den täglichen Bedarf.
Filialausbau trotz Umbau
Die Tiefpreisstrategie hängt eng mit dem grossen Umbau des Filialnetzes zusammen. Laut der Migros werden bis 2030 insgesamt 140 neue Supermärkte eröffnet und 350 bestehende Standorte modernisiert.
Das «SRF» berichtet, dass die Migros damit näher an die Kundschaft rücke und zusätzlich 200'000 Haushalte erreichen will. Der Konzern beschreibt zudem die laufenden Veränderungen als grössten Umbau der vergangenen Jahrzehnte.
Gleichzeitig läuft der Rückzug aus Randgeschäften wie Hotelplan oder Melectronics, wie «das SRF» festhält. Dadurch sollen Mittel freiwerden, um Migros-Aktionen, Tiefpreise und Sortimentsumbau langfristig zu finanzieren.






