Kapo Zürich gibt Bewerbern bei Absage «Abschiedsgeschenk»

Ein Bewerber hätte gerne bei der Kantonspolizei Zürich gearbeitet. Er bekommt die Stelle nicht. Als Trost gibts eine Powerbank. Andere Polizeien staunen.

Das Wichtigste in Kürze
- Wer bei der Kantonspolizei Zürich eine Jobabsage erhält, geht nicht ganz leer aus.
- Als Geste und als Dank für das Interesse gibts als Trost eine Powerbank.
- In anderen Kantonen wie Bern und St. Gallen hingegen gibt es nichts.
Der Journalist Simon Beeli hätte gerne bei der Kantonspolizei Zürich gearbeitet. Daraus wird nichts – er kriegt für die Stelle als Content Creator eine Absage.
«Obwohl es diesmal nicht geklappt hat, bin ich dankbar für die positiven Gespräche und das wertvolle Feedback.» Das schreibt Beeli auf Linkedin.

Doch nicht nur das: «Besonders nett fand ich ein kleines Abschiedsgeschenk: Eine Powerbank, die mir mit auf den Weg gegeben wurde.»
Beeli bedankt sich und schaut nach vorne. «Manchmal klappt es nicht beim ersten Versuch. Aber es bedeutet nicht das Ende. Sondern immer auch ein Neuanfang!»
Geschenk als Geste und als Dank
Das Präsent zur Jobabsage kommt beim Journalisten also gut an. Doch weshalb hat sich die Kantonspolizei Zürich entschieden, die schlechten Nachrichten mit einem Geschenk zu verschönern?
Auf Anfrage von Nau.ch begründet Mediensprecher Patrick Céréda die Aktion der Kapo Zürich so: «Es handelt sich um eine Geste und einen Dank. Dafür, dass sich der Bewerber für die Arbeit bei der Kantonspolizei Zürich interessiert. Und dass er sich der Herausforderung des Bewerbungsprozesses gestellt hat.»
Es sei eine Wertschätzung gegenüber Kandidatinnen und Kandidaten. Für die, die sich für spezifische Stellen beworben haben und im Bewerbungsprozess sehr weit gekommen sind. Aber die leider nicht berücksichtigt werden konnten.
Céréda weiter: «Diese Art der Wertschätzung ist übrigens in der Privatwirtschaft längstens etabliert. Bei uns wird ein solches Präsent erst seit kurzem verschickt.»
Kapo St. Gallen kann sich Gschenkli nicht leisten
Anders tönt es beispielsweise bei der Kantonspolizei Bern und in St. Gallen. Wer dort eine Jobabsage kassiert, erhält kein Geschenk.
Immerhin: In Bern bekommt man laut Sprecherin Jessica Friedli zwar kein Absage-Präsent, bei einer Zusage gibts dafür ein Willkommensgeschenk.
In St. Gallen schaut man wohl mit gewisser Wehmut zu den Kollegen in Zürich. Denn, wie Mediensprecher Hanspeter Krüsi auf Anfrage mitteilt, sei dies «bei der Finanzlage des Kantons St. Gallen leider nicht möglich».
Die Kantonspolizei Zürich ist aber tatsächlich nicht allein, was Geschenke zur Jobabsage angeht.
Wie Nau.ch vor einigen Wochen bereits berichtete, geht man auch bei der Landi nicht leer aus. Enttäuschte Bewerber erhalten hier gar eine Geschenkbox.