Stadt Zürich

Kanton Zürich: Keine Polizisten für den ESC in Basel

Marie Augustin
Marie Augustin

Zürich,

Basel hat Zürich und Genf ausgestochen und wird den nächsten ESC abhalten. Der Kanton Zürich sendet keine polizeiliche Unterstützung. Eine Retourkutsche?

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Mario Fehr, Sicherheitsdirektor des Kantons Zürich, will keine Polizisten nach Basel entsenden. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ESC in Basel birgt mit seiner Grössenordnung ein Sicherheitsrisiko.
  • Knapp 1300 Polizisten und Polizisten aus der ganzen Schweiz sollen deshalb kommen.
  • Die Kantonspolizei Zürich hält sich jedoch zurück.

Kaum ein Thema bewegte die grossen Schweizer Städte im vergangenen Sommer so wie der ESC: Jede wollte diejenige sein, die den grössten Musikwettbewerb der Welt austragen darf.

Mittlerweile ist klar, dass Basel das grosse Los gezogen hat. Damit geht aber auch die aufwendige Organisation dieses Grossanlasses einher. Ebenso besteht ein hohes Sicherheitsrisiko.

Um diesen Aufwand zu bewältigen, bittet die Kantonspolizei Basel-Stadt in der Restschweiz deshalb um Unterstützung.

Wie die «NZZ» schreibt, werden 1297 Beamte dabei sein, etwas mehr als die Hälfte davon nicht aus Basel-Stadt respektive Baselland. Die Zeitung beruft sich dabei auf ein Schreiben der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren.

Sicherheitsdirektor Fehr: Auch Zürich kämpft mit hoher Belastung

Wer sich jedoch ausspart, ist die Kantonspolizei Zürich: Von hier aus werden keinerlei Einsatzkräfte entsendet. Und das, obwohl auch die Stadtpolizei mit 60 Personen Hilfe leistet.

Toprak Yerguz, Kommunikationsleiter beim Justiz- und Sicherheitsdepartement Basel-Stadt, äussert gegenüber der «NZZ»: «Natürlich wünscht man sich, dass alle mitmachen. Denn wenn ein Korps nicht mitmacht, bedeutet dies Mehrbelastungen für alle anderen.»

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Conradin Cramer, Regierungspräsident Basel-Stadt, informiert mit Stolz über die ESC-Veranstaltungen in Basel. Allerdings steht die Sadt damit auch vor grossen Herausforderungen. (Archivbild) - keystone

Doch warum hält sich der Kanton zurück? Sicherheitsdirektor Mario Fehr verweist darauf, dass auf Zürich eine ähnliche Zusatzbelastung zukommen würde wie auf Basel.

«Steigende Kriminalität» und Gefahr für jüdische Einrichtungen

Ein grosser Teil der Anreisenden würde in Zürich übernachten und nach Basel pendeln, so Fehr.

Ausserdem werde es im Raum Zürich diverse Zusatzveranstaltungen im Zusammenhang mit dem ESC geben. Man rechne deshalb mit erhöhtem Reiseverkehr und «steigender Kriminalität» an Flughafen und HB.

Fehr sieht mit Blick auf die letztjährige Austragung im schwedischen Malmö auch eine erhöhte Gefahr für jüdische Einrichtungen.

Sollte der Kanton Zürich Einsatzkräfte für den ESC in Basel zur Verfügung stellen?

Gemäss «NZZ» könnten es aber auch noch andere Gründe geben. Trotz Mängeln und Personalnöten habe Basel sich für den ESC beworben. In Sicherheitskreisen sei dies nicht überall gut angekommen.

Immerhin für die Einlasskontrolle stellt Zürich 50 Personen, die normalerweise die Sicherheitskontrolle am Flughafen Zürich durchführen, zur Verfügung. Weitere Mitarbeitende sollen vom forensischen Institut kommen. Auch der Polizeihelikopter der Kantonspolizei Zürich soll für das Event nach Basel fliegen.

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