23-Jährige vor Gericht: Klimaprotest wird zum Verbrechen

Eine 23-jährige Schweizerin steht heute in Dielsdorf vor Gericht, weil sie laut Staatsanwaltschaft 2022 an der Blockade des Tanklagers Rümlang beteiligt war.

Eine 23-jährige Schweizerin hat sich nach Ansicht der Staatsanwaltschaft der Nötigung schuldig gemacht, weil sie im Mai 2022 an einer Blockade des Tanklagers Rümlang teilgenommen haben soll. Heute steht sie in Dielsdorf vor Gericht.
Gemäss dem Strafbefehl, gegen den die Beschuldigte Einsprache erhoben hat, war die damals 20-jährige Studentin an der Aktion vom 12. Mai 2022 beteiligt, bei der Aktivisten von «Klimastreik Schweiz» die Zufahrt zum Tanklager in Rümlang blockierten.
Dazu stellten die Aktivisten unter anderem Gerüste aus Bambusrohren auf und versperrten die Zufahrt mit Seilen und Transparenten. Während vier Aktivisten auf die Gerüste kletterten, um zu verhindern, dass diese einfach weggeräumt werden konnten, bildeten andere Teilnehmer die «Bodencrew» – darunter auch die Beschuldigte.
Mit Hebebühne heruntergeholt
Einer Aufforderung des Chefs der TAR-Tankanlage Rümlang AG, das Gelände zu verlassen, seien die Aktivisten nicht nachgekommen. Erst als die Polizei eintraf, habe die «Bodencrew» das Gelände verlassen. Die vier Aktivisten, die auf das Gerüst geklettert waren, mussten von den Einsatzkräften mit einer Hebebühne heruntergeholt werden.
Im Strafbefehl vom August 2022 wird der Beschuldigten Nötigung vorgeworfen. Sie soll dafür zu einer Geldstrafe von 25 Tagessätzen zu 30 Franken verurteilt werden. Der Vollzug wird aufgeschoben, die Probezeit beträgt zwei Jahre.