Stadt Zürich

Jeder vierte 24-jährige Zürcher hat schon gekokst

Alexander König
Alexander König

Zürich,

Laut einer Studie hat bereits ein Viertel aller 24-jährigen Zürcher Kokain mindestens einmal probiert. Sind Sackgeld-Kürzungen eine mögliche Lösung?

Kokain
Die Operation im Kanton Wallis ist laut Kommandant Christian Varone die grösste ihrer Art. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz wird immer wie mehr Kokain konsumiert.
  • Bei den 24-jährigen Zürchern hat schon jeder Vierte die Droge mindestens probiert.
  • Eine mögliche Lösung ist laut einem Experten die Kürzung des Taschengeldes.

Kokain ist eine der verbreitetsten Drogen überhaupt. Die Zahl der Straftaten in diesem Zusammenhang steigt stetig.

Und nicht nur umgangssprachlich wird beim Kokainkonsum mit Blick auf das weisse Pulver von «Skifahren» gesprochen.

So verwandelten sich in den letzten Jahren mehrere Walliser Skigebiete in Koks-Hochburgen.

Skigebiet
Das Walliser Skigebiet Verbier. Sowohl hier als auch in Zermatt und Crans-Montana boomen Drogen. (Archivbild) - keystone

Erst vor wenigen Monaten gelang der Kantonspolizei Wallis dort ein bedeutender Schlag gegen den Drogenhandel.

Koks kostet bei hoher Kaufkraft nicht mehr

Auch dass im Kanton Zürich viel Kokain konsumiert wird, ist mehr als ein Vorurteil.

Eine Studie aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass jeder vierte 24-jährige Zürcher mindestens einmal im Leben Kokain konsumiert hat.

Das bedeutet einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren.

Bist du schon einmal mit Kokain in Berührung gekommen?

Mitverfasser der Studie, der Pharmakopsychologie-Professor Boris Quednow, sieht eine Ursache im immer günstigeren Preis.

Zu SRF sagt er: «Kokain kostet hier genauso viel wie in Barcelona oder Berlin. Aber die Kaufkraft ist halt quasi doppelt so hoch.»

Portrait von Boris Quednow
Boris Quednow vom Psychologischen Institut der Universität Zürich. - Universität Zürich

Dem steigenden Konsum entgegenzuwirken, ist schwierig. Ausgerechnet das Gespräch mit Jugendlichen zu suchen, könnte laut Quednow sogar kontraproduktiv sein.

«Je mehr man mit Jugendlichen über das weisse Pulver spricht, desto mehr wird die Droge in ihrer Wahrnehmung normalisiert.»

Sackgeld ein Einflussfaktor?

Georg Burkhart von der Drogenagentur der Europäischen Union leitet seit fast 30 Jahren die Abteilung Prävention.

Aus seiner Erfahrung heraus präsentiert er eine unkonventionelle Idee: die Begrenzung des Taschengelds.

Halten Sackgeld-Kürzungen Teenies vom Drogenkonsum ab?

Daten aus Spanien zeigen, dass Jugendliche mit steigendem Sackgeld teurere Drogen konsumieren.

Bis zu einem Schwellenwert von etwa 15 Euro pro Woche geben sie ihr Geld für Alkohol aus. Ab rund 19 Euro kaufen sie Cannabis, und ab 23 Euro leisten sie sich eine «weisse Nase».

Stadtplanung und Bildung als Schlüssel

Alleine mit einer Sackgeldkürzung ist es jedoch nicht getan. Burkhart betont, dass die gesamte Stadtplanung einbezogen werden müsse.

Mehr Parks und Freizeitangebote könnten gesünderes Verhalten fördern und Alternativen zum Drogenkonsum schaffen, sagt Burkhart zum SRF.

Irene Abderhalden von der Fachhochschule Nordwestschweiz, Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Suchtfragen, bringt zudem das Bildungssystem ins Spiel.

Schulen bieten die Möglichkeit, alle Jugendlichen zu erreichen.

«Es darf aber nicht darauf hinauslaufen, dass der Stundenplan nur noch aus Präventionsschulungen besteht.»

Eine Balance sei entscheidend, um langfristig Wirkung zu erzielen.

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