Flughafen: Sobald Blitz einschlägt, greift dieses Sicherheitssystem!

Wieso führt ein Gewitter am Flughafen dazu, dass keine Koffer verladen und keine Flieger betankt werden?

Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Gewitter stellt der Flughafen seinen Betrieb ein.
- Tanklaster fahren nicht vor, Flugzeuge werden weder angedockt noch zurückgestossen.
- Erst, wenn das Risiko gebannt ist, wird der Betrieb geordnet wieder aufgenommen.
In den Sommermonaten entladen sich über der Schweiz immer wieder kräftige Gewitter.
Sobald ein Blitz in der Nähe vom Flughafen einschlägt, steht auf dem Vorfeld alles still: Koffer bleiben unverladen, Tanklaster fahren nicht vor, Flugzeuge werden weder angedockt noch zurückgestossen.
Auch Passagiere auf Aussenpositionen müssen warten. Denn das offene Rollfeld mit all seinen Metallfahrzeugen, Geräten und Maschinen wird bei Gewitter zur Gefahrenzone.
Für das Bodenpersonal kann ein einziger Blitzeinschlag lebensgefährlich sein. Sicherheit hat in solchen Momenten oberste Priorität.
Klare Kriterien für den Abfertigungsstopp am Flughafen
Wie das «Swiss Magazine» berichtet, gelten für wetterbedingte Betriebsunterbrüche klare Regeln.
Am Flughafen Zürich arbeitet das operative Team eng mit den Fachleuten von Meteo Schweiz zusammen. Registrieren die Meteorologen ein drohendes Gewitter in einem Umkreis von acht Kilometern, schlagen sie Alarm und geben eine Vorwarnung heraus.
Sobald ein Luft-Boden-Blitz innerhalb von fünf Kilometern einschlägt, greift das Sicherheitssystem: Der diensthabende Airport Manager ordnet einen vollständigen Abfertigungsstopp an – und bringt damit den gesamten Vorfeldbetrieb vorsorglich zum Erliegen.

Nach Auslösung des Alarms stellen alle Mitarbeitenden auf dem Vorfeld ihre Tätigkeit sofort ein. Das betrifft etwa Gepäckverladung, Betankung, Flugzeugschub oder Catering.
Parallel kontrollieren Flughafenmitarbeitende das Vorfeld, um sicherzustellen, dass sich niemand mehr ungeschützt im Freien aufhält.
Flugzeuge dürfen unter gewissen Bedingungen weiterhin starten oder landen, sofern es die Wetterlage erlaubt.
Flughafen überwacht das Wetter mit Warnsystemen
An Aussenpositionen kann es jedoch vorkommen, dass Passagiere vorübergehend in Fahrzeugen oder im Flugzeug verbleiben müssen. Bis das Gewitter abgezogen ist.
Die Kommunikation bei drohendem Gewitter erfolgt direkt und koordiniert. Meteo Schweiz informiert rund um die Uhr Tower und Flughafenleitung. Diese leiten die Informationen an alle relevanten Partner wie Airlines oder Bodenabfertiger weiter.
Warnsysteme sorgen für die rasche Verbreitung der Warnungen über mobile Geräte, Displays und Lichtsignale auf dem Vorfeld.
Blitzeinschläge auf dem Flughafengelände sind selten – doch die Gefahr ist real. Der zeitweise Stillstand bei Gewitter mag für Passagiere ärgerlich erscheinen, dient aber dem Schutz aller Beteiligten.
Erst, wenn das Risiko gebannt ist, wird der Betrieb geordnet wieder aufgenommen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst auf «Travelnews.ch» publiziert.